Übermüdung am Steuer

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Übermüdung am SteuerWelche weitreichenden Auswirkungen Schlafmangel haben kann, haben wir bereits in unserem Artikel „Welche Folgen hat Schlafmangel?“ ausführlich behandelt. Im Zentrum dieses Schlafmagazin-Artikels steht nun die Übermüdung am Steuer.

Wir beschreiben die Gefahren, die mit einer Übermüdung am Steuer einhergehen und klären über die Anzeichen auf, die darauf hindeuten, dass man nicht fit genug zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr ist. Weiterhin geben wir Tipps dazu, was man tun kann, um einer Übermüdung am Steuer vorzubeugen.

Informieren Sie sich jetzt über die genannten Themen und lesen Sie unseren Artikel hier im Schlafmagazin. – Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre und allzeit guten Schlaf sowie eine sichere und ausgeruhte Fahrt.

Wann ist die Rede von Übermüdung am Steuer?

Von Übermüdung am Steuer spricht man, wenn der Fahrzeuglenker aufgrund von Müdigkeit nicht mehr in der Lage ist, sein Fahrzeug angemessen und sicher zu steuern. Dieser Zustand kann verschiedene Ursachen haben:

Schlafmangel
Wenn eine Person zu wenig Schlaf bekommt, kann dieses eine Übermüdung nach sich ziehen. Ursächlich für das Schlafdefizit können z. B. lange Arbeitszeiten, Schichtarbeit, Schlafstörungen sowie andere Lebensumstände sein.

Monotone Straßenverhältnisse
Wer im Rahmen von Langstreckenfahrten auf geraden und monotonen Strecken unterwegs ist, wird schnell aufgrund fehlender Stimulierung unaufmerksam und müde.

Schlafstörungen
Einige Schlafstörungen – wie z. B. die Schlafapnoe – bewirken, dass der Schlaf nur wenig erholsam ist. In der Folge kommt es nicht selten zu einer erhöhten Tagesschläfrigkeit oder auch chronischer Müdigkeit, was sich auch auf die Fahrtauglichkeit auswirkt.

Einfluss von Arzneimitteln
Bestimmte Medikamente wie z. B. einige Antihistaminika können schläfrig machen oder die Aufmerksamkeit beeinträchtigen, wodurch sich das Risiko einer Übermüdung am Steuer erhöht.


Wie gefährlich ist Übermüdung am Steuer?

Übermüdung am Steuer ist äußerst gefährlich und kann schwerwiegende Konsequenzen haben.:

Verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration
Müdigkeit beeinträchtigt die kognitiven Fähigkeiten eines Fahrzeuglenkers enorm. Die Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionszeit nehmen ab, was das Risiko von Fehlern des Fahrers und Unfällen erhöht.

Eingeschränktes Urteilsvermögen
Müdigkeit kann die Fähigkeit zur Risikobewertung und Entscheidungsfindung beeinträchtigen. Ein übermüdeter Fahrer neigt tendenziell dazu, riskante Situationen falsch einzuschätzen oder falsche Entscheidungen zu treffen.

Schlafanfälle am Steuer
In extremen Fällen kann Übermüdung zu kurzzeitigen Schlafanfällen führen, bei denen Betroffene für einen kurzen Moment quasi bewusstlos werden. Passiert dieses während der Fahrt am Steuer, sind damit besondere Gefahren verbunden.

Erhöhtes Unfallrisiko
Verkehrsunfälle werden häufig durch Übermüdung verursacht. Müde Fahrer neigen dazu, unkontrolliert einzuschlafen oder ihre Fahrtüchtigkeit zu verlieren, was unter anderem zu schweren Kollisionen führen kann.

Langfristige Auswirkungen
Tritt die Übermüdung am Steuer im Rahmen einer chronischen Übermüdung auf, so sind damit auch die allgemeinen Risiken für die Gesundheit verbunden, die im Zusammenhang mit Schlafmangel stehen. Dazu gehört unter anderem ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Was ist Sekundenschlaf?

Sekundenschlaf bezieht sich auf kurze Schlafepisoden, die meist nur wenige Sekunden andauern. Während eines Sekundenschlafs verlieren Betroffene für einen sehr kurzen Zeitraum das Bewusstsein oder verfallen in einen sehr flachen Schlafzustand. In diesen Sekunden ist die betroffene Person nicht in der Lage, bewusst zu reagieren oder Kontrolle über ihre Handlungen zu behalten.

Sekundenschlaf ist besonders gefährlich, wenn er während des Fahrens auftritt, da dieses zu schweren Verkehrsunfällen führen kann. Ein Fahrer, der einen Sekundenschlaf erlebt, kann in dieser kurzen Zeitspanne die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren und in den Gegenverkehr geraten, von der Fahrbahn abkommen oder mit anderen Fahrzeugen kollidieren.

Die häufigsten Ursachen für Sekundenschlaf sind Schlafmangel, Übermüdung und Monotonie während des Fahrens. Lange Fahrten, besonders nachts oder bei monotonen Straßenverhältnissen, erhöhen das Risiko von Sekundenschlaf.
Um Sekundenschlaf zu vermeiden, ist es wichtig, ausreichend Schlaf zu bekommen, regelmäßige Pausen während langer Fahrten einzulegen und auf Warnsignale von Müdigkeit zu achten, um rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, wenn man sich müde fühlt. Das Bewusstsein für die Gefahren von Sekundenschlaf ist entscheidend, um die Sicherheit auf der Straße zu gewährleisten.

Lesen Sie hierzu auch im Schlafmagazin:
Was ist Sekundenschlaf und was kann man dagegen tun?


Wie erkennt man Übermüdung am Steuer?

Um das Risiko von Unfällen im Straßenverkehr zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, wann man übermüdet ist und besser die Hände vom Lenkrad lassen sollte.

Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass man unter Umständen zu müde für das Führen eines Fahrzeuges ist:

  • Gähnen und häufiges Blinzeln
    Übermüdete Personen gähnen oft und blinzeln häufiger als wache Personen. Es handelt sich dabei um natürliche Reaktionen des Körpers auf Müdigkeit.
  • Schwierigkeiten beim Halten der Fahrspur
    Übermüdete Fahrer neigen dazu, Schwierigkeiten damit zu haben, ihre Fahrspur zu halten. Dieses kann sich durch unregelmäßiges Lenken, Überfahren von Fahrbahnmarkierungen oder sogar durch versehentliches Verlassen der Fahrbahn auf die Gegenfahrbahn oder Bankette zeigen.
  • Langsame Reaktionszeit
    Müdigkeit beeinträchtigt die kognitive Funktion, einschließlich der Reaktionszeit. Ein übermüdeter Fahrer kann langsamer auf Verkehrssituationen oder plötzliche Ereignisse reagieren.
  • Schwankendes Fahrverhalten
    Übermüdete Fahrer können dazu neigen, unregelmäßig zu beschleunigen oder zu bremsen. Das Fahrverhalten kann unstetig und unsicher erscheinen.
  • Fehlende Erinnerung an den zurückgelegten Weg
    Ein Anzeichen von Übermüdung kann sein, wenn der Fahrer Schwierigkeiten hat, sich daran zu erinnern, wie weit er bereits gefahren ist oder welche Orte passiert wurden.
  • Verschwommene Sicht oder Probleme mit dem Fokus
    Übermüdung kann zu verschwommener Sicht oder Schwierigkeiten beim Fokussieren führen. Der Fahrer kann Probleme haben, Verkehrszeichen, Verkehrssignale oder andere Fahrzeuge deutlich zu erkennen.
  • Häufiges Gegenlenken
    Übermüdete Fahrer können dazu neigen, häufig gegen das Lenkrad zu lehnen oder sich durch Gegenlenken wachzuhalten.
  • Ermüdungserscheinungen
    Körperliche Anzeichen wie schwere Augenlider, zittrige Hände oder ein allgemeines Gefühl von Erschöpfung können auf Übermüdung hinweisen.

Wer bei sich selbst Anzeichen von Müdigkeit erkennt, wenn er ein Fahrzeug lenkt, sollte diese nicht ignorieren. Es ist dann sinnvoll, eine Pause zur Erholung einzulegen und dann mit frischem Geist weiterzufahren.

Ist man als Beifahrer unterwegs und bemerkt anhand der beschriebenen Anzeichen, dass der Fahrzeuglenker anscheinend übermüdet ist, sollte man den Fahrer darauf hinweisen und ihn darum bitten, eine Erholungspause zu machen.


Was kann man tun, um Übermüdung am Steuer vorzubeugen?

Zur effektiven Vorbeugung einer Übermüdung am Steuer kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen. – Wir haben die besten Tipps dazu zusammengetragen:

Ausreichend Schlaf
Man sollte dafür sorgen, dass man ausreichend Schlaf vor der Fahrt bekommt. In diesem Zusammenhang empfiehlt die National Sleep Foundation für Erwachsene ein Schlafpensum von etwa sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht.

Planung der Fahrt
Steht eine lange Reise bzw. Fahrt bevor, sollte man diese im Voraus planen und dabei ausreichend Pausen vorsehen. Man sollte unbedingt vermeiden, zu lange Streckenabschnitte ohne Unterbrechungen zur Erholung zu fahren.

Regelmäßige Pausen
Man sollte etwa alle 160 Kilometer eine Pause einlegen – selbst dann, wenn man sich nicht müde fühlt. Wiederholte kurze Pausen können dabei helfen, die Konzentration aufrechtzuerhalten.

Gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Leicht verdauliche Mahlzeiten und ausreichend Wasser helfen dabei Müdigkeit am Steuer vorzubeugen. Wählt man hingegen schwere, fettige Speisen aus, kann diese erst recht Müdigkeit nach sich ziehen.

Vermeidung von Alkohol und Medikamenten
Alkohol und bestimmte Medikamente können schläfrig machen. Aus diesem Grund sollte man auf den Konsum davon vor oder während des Fahrens verzichten.

Frühes Erkennen von Müdigkeit
Man sollte stets auf Müdigkeitsanzeichen wie Gähnen, häufiges Blinzeln oder Unruhe achten (siehe oben). Sobald man solche Anzeichen feststellt, sollte man unmittelbar eine Pause einlegen.

Nickerchen
Kurze Nickerchen können erfrischend wirken – Stichwort: Powernapping. Nach Möglichkeit sollte man kurze Schlafpausen mit einer Dauer von etwa 20 bis 30 Minuten einlegen. Auf diese Weise lässt sich die Wachsamkeit steigern.

Vermeidung von Monotonie
Während der Fahrt empfiehlt es sich, die Sitzposition häufiger zu verändern. Es hilft zudem, die Klimaanlage anzuschalten sowie ab und zu die Fenster zu öffnen, um für Frischluft im Auto zu sorgen und die Aufmerksamkeit zu steigern.

Fahrgemeinschaft
Wenn es möglich ist, sollte man längere Fahrtstrecken auf mehrere Fahrer aufteilen, die sich dann abwechseln und ausruhen können.

Gesundheitsüberwachung
Wer unter Schlafstörungen oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen leidet, sollte sich ärztlichen Rat holen und seine Probleme rechtzeitig behandeln lassen.

Die Nutzung und Kombination dieser Tipps trägt dazu bei, das Risiko von Übermüdung am Steuer zu minimieren und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Es ist sehr wichtig, die eigene Müdigkeit ernst zu nehmen und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass man während der Fahrt wach und aufmerksam bleibt.



Weitere Informationen zum Thema Übermüdung am Steuer im Internet:
Vorsicht Sekundenschlaf! Die Aktion gegen Müdigkeit am Steuer. | Deutscher Verkehrssicherheitsrat


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Linda Liss

Als Owner Social Media steuert sie seit 2021 das Social Media Team und die Social Media Kanäle u. a. von Betten.at und ist auch als Autorin für das Schlafmagazin tätig.

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