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Die Lehre der Physiognomie geht davon aus, dass es möglich ist, von bestimmten Gesichtszügen auf den Charakter des Menschen zu schließen.
Es ist menschlich, dass man eine Person auf dem ersten Blick nach dem äußeren Erscheinungsbild beurteilt. Hängen die Mundwinkel beispielsweise nach unten, lässt dies auf einen unzufriedenen Charakter schließen. Hat eine Person stets ein Lächeln auf den Lippen, wird diese automatisch als sympathisch empfunden.
Die Physiognomie geht allerdings noch viel weiter: Es heißt, dass man schon anhand der Gesichtsform auf Charaktereigenschaften schließen kann. So steht beispielsweise eine runde Kopfform für eine kontaktfreudige und hilfsbereite Person, eine ovale Kopfform dahingegen für eine kreative, aber nicht kritikfähige Person.
Bei der Physiognomie handelt es sich nicht etwa um einen neuen Trend, sondern um eine sehr alte Lehre, die bis ins 5. Jahrhundert vor Christus zurückreicht und ihren Ursprung im Daoismus hat. Nicht nur Aristoteles beschäftigte sich mit dem Zusammenhang von Gesichtszügen und Charaktereigenschaften, sondern unter anderem auch der bekannte Philosoph Johann Casper Lavater. Auch die Nationalsozialisten machten sich die Physiognomie zu eigen, indem sie durch die Rassenkunde die Vorherrschaft beweisen wollten.
In der heutigen Gesellschaft haben bereits viele Menschen ein grundlegendes Verständnis der Physiognomie. Bereits im Kindesalter wird den meisten durch Zeichentrickfilme oder Comics beigebracht, wie ein guter und wie ein schlechter Protagonist auszusehen hat. Allein bei der Darstellung einer krummen Nase, weiß man, dass es sich hierbei um ein Bösewicht handeln muss. Bei einem Mädchen mit einem runden hübschen Gesicht und langen blonden Haaren ist ebenso klar, dass es sich um eine liebevolle Figur handelt.
Wie bereits erwähnt, hat die Physiognomie ihren Ursprung im Daoismus, einer alten chinesischen Philosophie und Weltanschauung. Chinesische Physiognomen glauben daran, dass Gesichtszüge in direkter Verbindung mit deren inneren Organen stehen. Sie bestimmen anhand der Gesichter fünf verschiedene Charaktere von Menschen und unterteilen sie nach den 5 Elementen: Metall, Feuer, Wasser, Erde und Holz.
Chinesen achten außerdem ganz besonders auf Muttermale, Narben und auf die feinen Unterschiede der linken und der rechten Gesichtshälfte. Während die rechte Gesichtshälfte das "öffentliche" Gesicht darstellen soll, soll die linke Gesichtshälfte das wahre Ich aufzeigen. Auch heute noch sucht man sich in China den Partner mit Hilfe von Gesichtslesen aus.
Die Physiognomie ist nicht nur bei menschlichen Wesen anwendbar, sondern gilt auch für Tiere und Pflanzen. Während beim Menschen vorrangig von dem Gesicht auf Charaktereigenschaften geschlossen wird, bezieht man sich bei Tieren hauptsächlich auf den Körperbau.
Zum Beispiel geht man bei einem Hund mit großen, robusten Gliedmaßen automatisch davon aus, dass es sich um ein starkes, kräftiges Wesen handelt. Um es noch allgemeiner zu fassen: Je größer ein Tier ist, desto stärker wirkt es auf den Menschen. Bei Pflanzen konzentriert man sich hauptsächlich auf die Wuchsform, also auf die Wurzeln, Blätter und Blüten. Es lässt sich zum Beispiel anhand von der Wurzel erkennen, in welcher Klimazone die Pflanze gedeiht.