Welcher Lattenrost ist der richtige – Worauf muss ich beim Kauf eines Lattenrostes achten?
Wozu braucht man überhaupt einen Lattenrost?
Kann man die Matratze nicht auch einfach auf den Boden legen oder den Bettrahmen mit einer Platte ausstatten? Warum legt man überhaupt einen Lattenrost unter eine Matratze? Diese oder ähnliche Fragen sind Ihnen bestimmt auch schon einmal begegnet und lassen sich ganz einfach beantworten.
Ein Lattenrost – Wozu?
- Der Lattenrost sorgt für eine gute Belüftung der Matratze. Durch die Abstände zwischen den Leisten kann Luft zirkulieren und Feuchtigkeit von der Matratze wegtransportiert werden. Dadurch minimiert sich die Gefahr der Geruchs- und Schimmelbildung.
- Idealerweise verfügt ein Lattenrost über federnde Leisten, welche die Anpassungsfähigkeit der Matratze an den Körper unterstützen. Je nach Qualität und individueller Verstellbarkeit wirkt ein Lattenrost Rücken- sowie Schulterschmerzen entgegen und fördert einen erholsamen Schlaf.
Welcher Lattenrost passt in mein Bett?
Um diese Frage zu klären, sollten Sie Ihr Bett vor dem Lattenrostkauf genau unter die Lupe nehmen. Wichtig hierbei sind in erster Linie die Vorrichtungen für die Lattenrostaufnahme. Verfügt Ihr Bett über durchgehende seitliche Auflageleisten und gegebenenfalls über einen Mittelholm, können Sie jede Art von Lattenrost einlegen. Ist der Bettrahmen mit Eck- und Mittelauflagewinkeln oder mit Quertraversen ausgestattet, benötigt Ihr Lattenrost einen umlaufenden Rahmen. Rolllattenroste sind in diesem Fall ungeeignet.
Falls Sie die Anschaffung eines elektrisch verstellbaren Lattenrostes in Betracht ziehen, ist die Bodenfreiheit Ihres Bettes ebenfalls von Bedeutung. Messen Sie hierzu vor dem Kauf den Abstand zwischen Lattenrostauflage und Boden, da Motor und Verstellmechanismus Platz unter dem Bett beanspruchen. Betten mit Bettkasten oder mit Quertraversen sind für elektrisch verstellbare Lattenroste in der Regel ungeeignet, es sei denn, Sie entscheiden sich für ein Elektromodell, das komplett ohne Bodenfreiheit auskommt. Elektrische Lattenroste ohne erforderliche Bodenfreiheit erhalten Sie selbstverständlich bei Betten.de.
Lattenrostaufnahme im Bettrahmen
Je nach Art der Konstruktion sind Bettrahmen mit unterschiedlichen Systemen zur Lattenrostaufnahme ausgestattet. Die Auflageart sollten Sie beim Kauf eines neuen Lattenrostes unbedingt berücksichtigen.
Auflagewinkel
In den Ecken des Bettes befinden sich Metallwinkel, die den Lattenrost im Rahmen fixieren. Zusätzlich sorgen vier Seitenwinkel und ab 160 cm Bettbreite zwei Mittelauflagewinkel für eine optimale Stabilisierung.
Bei einem hohen Körpergewicht kann statt der Mittelauflagewinkel ein durchgehender Holm montiert werden, der die Lattenroste mittig auf ganzer Länge abstützt. Bei manchen Betten ist dieser automatisch ab 160 cm Bettbreite enthalten, bei anderen Bettrahmen kann er zugekauft werden.
- Nicht für Rolllattenroste geeignet
Durchgehende Auflageleisten
An den Innenseiten des Bettrahmens sind zur Lattenrostaufnahme durchgehende Leisten montiert. Ab einer Doppelbettbreite werden die Leisten oftmals durch einen Mittelholm ergänzt.
- Für alle Lattenrostarten geeignet
Quertraversen
Diese Art der Lattenrostauflage findet sich oft bei Schweberahmenbetten. Der Lattenrost wird auf zwei durchgehende Leisten, die von einer Bettseite zur anderen reichen, aufgelegt. Das System wird meist zusätzlich durch Eckauflagewinkel ergänzt.
- Für Elektro-Lattenroste mit erforderlicher Bodenfreiheit ungeeignet
Sicherheitshalber sollten Sie auch das Innenmaß Ihres Bettrahmens ermitteln. Generell sind Lattenroste immer etwas kleiner als die angegebene Größe konzipiert (sogenanntes Untermaß), um sicherzustellen, dass der Lattenrost problemlos in den Bettrahmen eingelegt werden kann. Bei einer angegeben Größe von 90×200 cm sind die meisten Lattenroste tatsächlich ca. 1 cm schmaler und 4 cm kürzer.
Besitzen Sie ein Bett eines dänischen Möbelherstellers oder ein individuell gebautes Modell, bieten viele Hersteller die Möglichkeit, einen passenden Lattenrost im gewünschten Sondermaß zu fertigen.
Wie viele Leisten sind empfehlenswert?
Die Leistenanzahl und auch die Beschaffenheit der Leisten können je nach Lattenrost sehr unterschiedlich ausfallen. Während Rolllattenroste oder sehr günstige Modelle meist über starre Leisten in größeren Abständen verfügen, sind ergonomisch empfehlenswertere Lattenroste mit flexiblen Leisten in höherer Anzahl ausgestattet. Diese nach oben gewölbten Leisten bestehen aus verleimten Holzschichten, die durch eine spezielle Dampfbehandlung biegsam gemacht werden. Sie geben dem Druck des liegenden Körpers etwas nach und unterstützen die Matratze so bei einer optimalen Körperanpassung.
Je mehr Leisten ein Lattenrost aufweist, desto besser ist die Lagerung der Matratze und desto individueller und punktgenauer kann er auf Druck reagieren. Vor allem wenn Sie eine Schaummatratze verwenden, dürfen die Abstände zwischen den Leisten 3-4 cm nicht überschreiten, da die Matratze sonst nachhaltig geschädigt wird und sich die Leisten in den Schaum eindrücken. Als grobe Richtlinie gilt: Ein guter Lattenrost weist – je nach Länge – 25 bis 30 Leisten auf. Bei Lattenrosten, die speziell für ein hohes Körpergewicht ausgelegt sind, kann die Leistenanzahl auch deutlich höher ausfallen.
Lagerung der einzelnen Leisten
Um die einzelnen Leisten am umlaufenden Rahmen des Lattenrostes zu befestigen, werden meist flexible Gummi- oder Kautschukkappen verwendet. Diese verstärken die Federwirkung der Leisten zusätzlich und machen den Lattenrost noch anpassungsfähiger. Weniger empfehlenswert sind unflexible Kappen, die ohne integrierte Federung direkt mit dem Rahmen verbunden sind. Achten Sie beim Kauf daher immer auf die Beschaffenheit der Kappen.
Wenn Sie Ihr Doppelbett mit Lattenrosten ausstatten wollen, sollten Sie zusätzlich auf eine randlose Unterfederung achten. In diesem Fall sind die Leisten mittels flexibler Kappen oberhalb der Seitenholme gelagert. Durch diese Bauweise reicht die Federwirkung über die gesamte Bettbreite und Sie spüren in der Bettmitte keinen Übergang. In Kombination mit einer Matratze in Doppelbettbreite erhalten Sie so eine nahtlose Liegefläche mit durchgängiger Federung.
Welche Zoneneinteilungen bei Lattenrosten gibt es?
Lattenroste verfügen – analog zu Matratzen – über verschiedene Zoneneinteilungen. Idealerweise sollte beispielsweise zu einer 7-Zonen-Matratze ein Lattenrost mit gleicher Zonenanzahl kombiniert werden. In diesem Fall unterstützt die Federwirkung des Lattenrostes bestmöglich die Zoneneinteilung der Matratze. Generell gilt: Bei Lattenrostzonen sind in erster Linie der Schulter-, der Rücken- und der Beckenbereich von Bedeutung.
Die Schulterkomfortzone
Im Bereich der Schulter verfügen einige Lattenroste über besonders flexible Leisten, die ein Einsinken der Schulter in Seitenlage begünstigen. Diese Schulterkomfortzone ist entweder mit dünneren, verjüngten oder gelochten Leisten ausgestattet, die bei manchen Modellen zusätzlich tiefergelegt sind.
Die Beckenkomfortzone
Im Bereich des Beckens befinden sich ebenfalls nachgiebigere Leisten, die den Druck optimal aufnehmen. Diese Beckenkomfortzone ist ebenfalls für Seitenschläfer von Bedeutung, da der Hüftbereich somit deutlich tiefer einsinken kann und in Kombination mit der richtigen Matratze eine gerade Lagerung der Wirbelsäule erreicht wird.
Die Mittelzonenverstärkung
Für die ergonomisch korrekte Lagerung der Wirbelsäule im mittleren und unteren Rückenbereich ist beim Lattenrost die Mittelzonenverstärkung zuständig. Diese Zone erstreckt sich meist über fünf bis neun Leisten. Je nach Körpergewicht und Schlafposition kann mittels Schiebern die Flexibilität der Leisten in diesem Bereich reguliert werden. Die Schieber verbinden zwei Leisten über eine variable Länge miteinander und machen das Liegegefühl dadurch weicher oder fester.
Wie stelle ich die Mittelzonenverstärkung richtig ein?
Es gibt zwei verschiedene Systeme, um die Mittelzonenverstärkung zu regulieren. Finden Sie im ersten Schritt heraus, ob Ihr Lattenrost über T- oder O-förmige Schieber verfügt:
T-förmige Schieber
Diese Schieberart verbindet zwei nebeneinanderliegende Leisten und ist mit einer weiteren Leiste unterhalb verbunden. Dadurch wird die einwirkende Kraft nach unten übertragen. Schieben Sie diese T-förmige Verbindung Richtung Bettmitte, werden die Leisten in diesem Bereich fester.
O-förmige Schieber
Der O-förmige Schieber fixiert von unten eine Hilfsleiste. Je nach Einstellung wird auf diese der einwirkende Druck komplett, teilweise oder gar nicht übertragen. Befinden sich die Schieber in der Lattenrostmitte, liegen Sie hier weicher, da die Leisten stärker nachgeben.
Empfehlungen für die richtige Einstellung dieser Zone:
Was ist ein Mittelgurt?
Viele Lattenroste verfügen über ein Textilband, das mittig alle Leisten miteinander verbindet. Dieser Mittelgurt (oder auch „Mittelband“) leitet den Druck, der auf eine Leiste einwirkt, an die nebenliegenden weiter und verhindert so, dass eine einzelne Federleiste zu stark nach unten federt. Weiterer Vorteil: Die Stützwirkung des gesamten Lattenrostes wird dadurch erhöht.
Lattenroste für hohes Körpergewicht
Fragen Sie beim Kauf eines Lattenrostes immer nach der Gewichtseignung. Für Personen mit höherem Körpergewicht gibt es spezielle XXL-Lattenroste, die bestens auf die höheren Anforderungen abgestimmt sind. Um der größeren Druckeinwirkung gerecht zu werden, verfügen diese Roste über verstärkte und/oder deutlich mehr Federleisten als andere Ausführungen. Durch differenzierte Verstellmöglichkeiten speziell im Bereich der Mittelzonenverstärkung liegen Sie auch bei einem höheren Körpergewicht ergonomisch korrekt und gut gestützt.
Lattenroste mit elektrischer Verstellung
Lattenroste mit motorischer Verstellung garantieren bequemsten Sitz- und Liegekomfort. Nach Operationen oder bei Mobilisationsproblemen unterstützen sie den Aufsteh- und Hinlegevorgang sowie ein ergonomisch korrektes Sitzen im Bett. Zudem kann die Beinpartie bei Bedarf in eine bequeme Entspannungsposition hochgefahren werden.
Wenn Sie den Kauf eines Elektro-Lattenrostes in Erwägung ziehen, ist die Eignung für das entsprechende Körpergewicht ein wichtiges Kaufkriterium. Die meisten Motor-Lattenroste sind nur für eine Maximalbelastung von 100 kg ausgelegt. Bei gut sortierten Anbietern finden Sie auch Modelle bis 180 kg Belastbarkeit. Teilweise sind diese zugleich für den häuslichen Pflegeeinsatz geeignet.
Für die bequeme Verstellung vom Bett aus, sind die Lattenroste mit einer Kabel- oder Funkfernbedienung ausgestattet. Zudem bieten viele Modelle eine Synchronverbindung an, falls Sie ein Doppelbett mit Elektroverstellung ausstatten und diese synchron verstellen möchten.
Elektrische Lattenroste verfügen meist über eine integrierte Notabsenkung bei Stromausfall, bei der sich der Lattenrost auf Knopfdruck einmalig in die Ausgangsposition zurückstellen lässt, sollte die Stromzufuhr unterbrochen werden. Manche Ausführungen schalten sich nach getätigter Verstellung vom Netz frei. Dadurch wird der Stromverbrauch auf einem verschwindend geringen Niveau gehalten.
Sollten Sie weitere Fragen zu Lattenrosten haben, steht Ihnen das erfahrene Beratungsteam von Betten.at gerne zur Verfügung. Auch die nachfolgende Checkliste ist Ihnen beim Kauf eines neuen Lattenrostes sicherlich behilflich:
Auf was muss ich beim Kauf eines Lattenrostes achten?
- ✓ Ist der Lattenrost für mein Körpergewicht geeignet?
- ✓ Ist das Lattenrostaußenmaß für meinen Bettrahmen passend?
- ✓ Ist der Lattenrost für die Auflageart meines Bettes geeignet?
- ✓ Verfügt der Lattenrost über flexible (gewölbte) Leisten?
- ✓ Bei Verwendung einer Schaummatratze: Betragen die Abstände zwischen den Leisten maximal 3-4 cm?
- ✓ Sind die Leisten in flexiblen (Kautschuk-)Kappen gelagert?
- ✓ Bei Ausstattung eines Doppelbettes: Hat der Lattenrost eine randlose Unterfederung?
- ✓ Stimmt die Zoneneinteilung mit der der Matratze überein?
- ✓ Bei überwiegender seitlicher Schlafposition: Verfügt der Lattenrost über eine Schulter- und eine Beckenkomfortzone?
- ✓ Möchte ich Kopf- und Fußteil verstellen können?
- ✓ Bei Modellen mit elektrischer Verstellung: Ist eine ausreichende Bodenfreiheit vorhanden?
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