Hochbetten für das Kinderzimmer

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Kinder spielen auf einem Bett

Die Einrichtung des Kinderzimmers variiert je nach Alter des Kindes und stellt die Eltern immer wieder vor neue Herausforderungen. Zentrales Element ist dabei die Gestaltung der Schlafgelegenheit, die in verschiedenen Formen, Größen und Höhen realisiert werden kann. Besonders beliebt sind Hochbetten, da sie vor allem in kleinen Zimmern die freie Bodenfläche möglichst groß halten und nebenbei vielfältige Spiel- und Raumnutzungsmöglichkeiten bieten.

Vor der Anschaffung eines erhöhten Schlafplatzes setzen sich Eltern häufig mit grundlegenden Fragen auseinander. Nachfolgend werden wir einige der wichtigsten Fragen beantworten.

Ab wann sind Hochbetten geeignet?

Mini-Hochbett mit RutscheWer auf Nummer sicher gehen will, sollte seinem Kind erst ab ca. 6 Jahren ein Hochbett kaufen, da es erst in diesem Alter in der Lage ist, die Höhe richtig einzuschätzen und sich dann auch der Gefahr des Herunterfallens bewusst ist. Kinder entwickeln sich jedoch sehr individuell, und diese Altersangabe stellt lediglich einen groben Richtwert dar. Letztlich liegt die Einschätzung, ob das Kind sicher in einem Hochbett schlafen kann, im Ermessen der Eltern.

Wir bieten Ihnen nachfolgend eine kleine Hilfestellung, mit der Sie abschätzen können, ob ein Hochbett für Ihr Kind infrage kommt:

Ist mein Kind reif für ein Hochbett?

  • Mein Kind schläft relativ ruhig und schreckt im Schlaf nicht plötzlich hoch, steht nicht auf oder wirft sich im Bett umher.
  • Mein Kind kann auf dem Spielplatz ohne Probleme Leitern an Spielgerüsten hoch- und auch wieder herunterklettern.
  • Wenn es nachts zur Toilette muss oder zu mir ins Bett kommt, wird mein Kind wach genug, um sicher aus dem Bett zu klettern.
  • Mein Kind kann sich an Regeln halten und wird akzeptieren, wenn ich sage, dass im Bett nur Krabbeln, Sitzen oder Liegen erlaubt sind.
  • Mein Kind hat ein gutes Gefühl für Höhenunterschiede: Es hält von sich aus inne, wenn es zu steil oder zu gefährlich wird.

Wenn Sie die Anschaffung eines Hochbettes planen, sich jedoch nicht ganz sicher sind, ob Ihr Kind schon bereit dafür ist, können Sie auch ein umbaubares Hochbett wählen. Dieses besteht aus einem normalen Bett, einer Absturzsicherung und einem erhöhenden Unterbau mit Leiter. So kann zu Beginn das niedrige Bett – eventuell mit Herausfallschutz – aufgebaut und später mit dem Unterbau in ein Hochbett verwandelt werden. Das Bett kann so bedenkenlos ab einem Alter von ca. 2 Jahren genutzt werden und begleitet Ihr Kind dank der Umbaumöglichkeiten bis ins Jugendalter.

Hier einige Kinderhochbetten aus unserem Sortiment:

Welche Arten von Hochbetten gibt es?

Hochbetten lassen sich anhand der Schlafetagen-Höhe in verschiedene Kategorien unterteilen. Je nach Alter sind unterschiedliche Ausführungen empfehlenswert.

Mini-Hochbett:
weißes Mini-Hochbett SiouxDiese Hochbettvariante zeichnet sich durch eine Gesamthöhe von max. 120 cm aus. Die Liegefläche wird zumeist über 3 Leitersprossen erklommen. Ein Kindergartenkind ist sehr gut in der Lage, den Auf- und Abstieg zu bewältigen, daher ist ein Midi-Hochbett aufgrund der relativ niedrigen Liegehöhe ab einem Alter von ca. 3 Jahren nutzbar. Der Raum unter dem Bett kann als Spielhöhle verwendet und mit Vorhängen oder Holzverkleidungen individuell gestaltet werden.
Midi-Hochbett
weißes Midi-Hochbett ohne RutscheDas zwischen 130 cm und 160 cm hohe Midi-Hochbett zeichnet sich durch einen besser zugänglichen Spielraum unter dem Bett aus. Es weist meist eine Leitersprosse mehr als das Mini-Hochbett auf. Auch hier wird der Spielaspekt des Bettes großgeschrieben. Durch die etwas höhere Liegefläche sollte dieses Bett frühestens von Kindern ab 4 Jahren genutzt werden (z. B. Midi-Hochbett „Kids Dreams“).

(Maxi-) Hochbett
Hochbett mit gerader LeiterEin Maxi-Hochbett – häufig auch nur als Hochbett bezeichnet – ist ideal, wenn beispielsweise ein Schreibtisch, der Kleiderschrank oder ein Sofa unter der Liegefläche Platz finden sollen. Je nach Modell liegt die Gesamthöhe zwischen 170 cm und 200 cm. Diese Hochbett-Variante ist ab dem Schulalter empfehlenswert und auch bei Jugendlichen sehr beliebt. Je jünger Ihr Kind ist, desto mehr Wert sollten Sie allerdings auf eine möglichst hohe Absturzsicherung legen – teilweise sind auch Erhöhungen für die Bettumrandung erhältlich (z. B. Hochbett „Kids Paradise“).

Etagenbetten für eine bessere Raumnutzung

Neben der Unterscheidung hinsichtlich der Gesamthöhe gibt es auch verschiedene Arten von Hochbetten mit teils recht unterschiedlichen zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten: So sind Hochbetten erhältlich, bei denen das Hauptaugenmerk auf der Raumersparnis liegt. Hier sind häufig Regale, eine Arbeitsfläche oder Schränke unter der Liegefläche integriert.

Hier einige Etagenbetten aus unserem Sortiment:

Spielbetten – Bett und Spielgerät zugleich

Andere Betten wiederum sind mit Spielvorhang, Hüttenunterbau oder Rutsche ausgestattet und dienen dann nicht nur als Schlafstätte, sondern gleichfalls als großes Spielgerät.

Hier einige Spielbetten aus unserem Sortiment:

Wie sicher sind Hochbetten?

Kinder fallen im Schlaf sehr selten aus dem Hochbett, Stürze ereignen sich meist bei einer Spielsituation im Bett. Häufig sind davon Kinder unter sechs Jahren betroffen, da sie sich der Gefahr nicht ausreichend bewusst sind. Da Kinder im Verhältnis zum Körper einen relativ großen und schweren Kopf haben, fallen Sie meist mit dem Kopf voraus aus dem Bett, dies kann dann zu schlimmen Verletzungen führen.

Die Unfallstatistik in Krankenhäusern zeigt jedoch einen deutlichen Rückgang von Stürzen aus dem Hochbett, da diese in den letzten Jahren deutlich sicherer geworden sind. Die Absturzsicherungen – früher oft gar nicht vorhanden – sind höher geworden und die Leitern stabiler, rutschsicherer und einfacher zu beklettern. Letztere waren an älteren klassischen Doppelstockbetten meist nicht einmal vorhanden: Wer oben schlief, musste über die Seiten hinaufklettern – vom nächtlichen Abstieg ganz zu schweigen.

Wenn Ihr Kind einige Sicherheitshinweise beachtet, dann stellt ein Hochbett eine sehr sichere und praktische Schlafgelegenheit dar. So darf beispielsweise im Bett nicht getobt, herumgelaufen oder gesprungen werden. Lediglich Krabbeln, Sitzen und Liegen sind erlaubt.

Auch sollte grundsätzlich gelten, dass die erhöhte Liegefläche „Privateigentum“ des darin schlafenden Kindes ist und Freunde oder Geschwister dort oben nichts zu suchen haben. Zu zweit entwickelt sich oft eine gewisse Eigendynamik des Tobens, und die Kinder vergessen, dass sie sich mindestens einen Meter über dem Boden befinden. Bei Besuchskindern, die man nicht so gut wie seine eigenen Kinder kennt, ist es zudem schwer einzuschätzen, ob sie bereits über die Reife für ein Hochbett verfügen.

Sicherheitstipps für Ihr Hochbett

Anhand der nachfolgenden Tipps und Richtlinien können Sie beim Kauf und der grundlegenden Zimmergestaltung Unfällen vorbeugen:

  • Achten Sie beim Kauf auf das GS-Siegel (Sicherheitsnorm EN 747 für Etagen- und Hochbetten) für die geprüfte Sicherheit des Hochbettes.
  • Legen Sie keine zu hohe Matratze in das Hochbett, da der Abstand zwischen Liegefläche und Brüstungsoberkante ansonsten zu gering ist (Vorgaben vom Hersteller befolgen). Der vorgeschriebene Abstand zwischen Brüstungsoberkante und Matratze beträgt 16 cm.
  • Verwenden Sie keine Federkernmatratze – diese lädt zur Nutzung als Trampolin ein.
  • Die Leiter sollte fest mit dem Rahmen verbunden und möglichst mit breiten Tritten ausgestattet sein (kein Rohr, empfohlene Tiefe mind. 9 cm). Ideal ist ein zusätzlicher Handlauf.
  • Die Breite der Einstiegsöffnung sollte zwischen 30 cm und 40 cm liegen.
  • Der Abstand zwischen den Stufen sollte 20-30 cm betragen.
  • Ein empfehlenswertes Hochbett aus Metall oder Holz verfügt über gerundete Kanten, verschlossene Rohrenden und Schraubenabdeckungen bzw. Senkschrauben.
  • Halten Sie die Fallzone vor dem Bett frei (keine Möbel oder herumliegende Spielsachen) und legen Sie einen weichen Teppich davor. Bei einem harten Fliesenboden ist ein Hochbett nicht empfehlenswert.
  • Stellen Sie keine Möbel neben das Bett, auf die man von der oberen Liegefläche klettern kann.
  • Der Abstand zwischen Wand und Bett sollte möglichst gering sein, damit das Kind dort nicht steckenbleiben kann.

Wie hoch muss ein Hochbett sein, damit ein Schreibtisch darunter passt?

Wenn Sie eine Arbeitsfläche unter der Liegefläche des Hochbettes installieren möchten, ist es wichtig, dass die zur Verfügung stehende Raumhöhe (Abstand Unterkante Hochbett bis Boden) mindestens 140 cm beträgt. So ist zumindest gebeugtes Stehen möglich und der Arbeitsplatz gut erreichbar. Ist die Liegefläche zu niedrig, entsteht eine erdrückende Wirkung am Arbeitsplatz, die den Arbeitsfluss und die Kreativität negativ beeinflussen kann.

Wichtig ist auch, dass Sie auf eine ausreichende Beleuchtung achten, da der natürliche Lichteinfall in den Arbeitsbereich durch die Unterbausituation eingeschränkt ist.

Wie groß muss der Abstand zwischen Decke und Hochbett sein?

Um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten und die Verletzungsgefahr beim Aufsetzen zu minimieren, ist ein Abstand zwischen Decke und Matratze von mindestens 70 cm erforderlich. Um sicherzugehen, dass Ihr Kind sich beim Aufsetzen nicht den Kopf stößt, können Sie die Sitzhöhe abmessen (Länge Kopf bis Sitzfläche) und dann von der Raumhöhe abziehen. So erhalten Sie eine grobe Einschätzung, wie hoch die Liegefläche maximal sein darf.

Wie sinnvoll sind Etagenbetten?

schön dekoriertes EtagenbettIst ein Kinderzimmer relativ klein und wird es von zwei Kindern bewohnt, ist ein Etagenbett eine sinnvolle und raumsparende Lösung. Aus Sicherheitsgründen sollte hier das ältere Kind immer oben schlafen.

Auch für das einzelne Kind bietet ein Etagenbett eine gute Möglichkeit, für Freunde eine komfortable Übernachtungsmöglichkeit bereitzuhalten. Die untere Etage kann bei manchen Betten sogar zum gemütlichen Sofa umgewandelt werden.

Für Kinder, die unter Asthma und/oder einer Hausstauballergie leiden, ist das Schlafen in der unteren Etage allerdings nicht empfehlenswert, da es aufgrund der Bewegungen des oben Schlafenden durch die Matratze nach unten zu einer erhöhten Staubbildung kommt. Manche Etagenbetten bieten hier die Möglichkeit, die untere Schlafgelegenheit um 90° gedreht einzubauen, so dass das Kopfende der unteren Etage im Freien steht.

Wie belastbar sind Hochbetten?

Bei den meisten im Handel erhältlichen Hochbetten liegt die Belastbarkeitsgrenze zwischen 80 kg und 100 kg. Für Kinder ist diese Stabilität in jedem Fall ausreichend. Bei höheren Gewichtsansprüchen erkundigen Sie sich am besten direkt beim Lieferanten oder Hersteller nach besonders stabil gebauten Bettkonstruktionen. Im Zweifel kann ein Hochbett auch entsprechend den individuellen Anforderungen selbst gebaut oder beim Schreiner in Auftrag gegeben werden.

Gerne beraten wir Sie persönlich bei der Gestaltung Ihres Kinderzimmers. Unsere freundlichen und kompetenten Berater bei Betten.at stehen Ihnen per E-Mail und Telefon Rede und Antwort.

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Daniela Spaeth

Daniela Späth

Als dipl. Produktdesignerin ist sie seit 2009 bei Betten.at im redaktionellen Bereich und als Koordinatorin der Sortiments-Aufnahmen tätig.

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