Die optimale Bettausstattung für Ihre Schlafposition

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Frau schläft glücklich im Bett

Wenn Seele, Körper und Geist beim Schlafen zu einer Einheit verschmelzen und Sie sich in Ihre wohlverdiente Traumwelt zurückziehen, sind es Ihre Schlafpositionen, die den individuellen Gemütszustand, Charakter sowie gewisse Verhaltensweisen sichtbar nach außen tragen. Wer dabei glaubt, die Einschlafposition sei auch die Lage, die die ganze Nacht hindurch beibehalten wird, der irrt. Denn die meisten Menschen verändern ihre Pose ca. 40- bis 60-mal. An der Ein- und Aufwachposition lässt sich jedoch relativ einfach feststellen, welche Schlaflage Sie bevorzugen.

Jede dieser Schlafpositionen zeichnet sich durch Vor- und Nachteile für Ihren Körper und Ihre Regeneration aus. Wie Sie negative Einflüsse ausmerzen und mit der optimalen Bettausstattung aus Ihrer Lieblingslage das Beste herausholen können, zeigen wir Ihnen in den folgenden Punkten.

Warum bewegen wir uns im Schlaf?

Sicherlich sind Sie morgens auch schon einmal aufgewacht und haben sich darüber gewundert, dass Ihr Bett völlig zerwühlt ist. Die Erklärung hierfür ist einfach: Nächtliche Bewegungen sind eine Schutzfunktion unseres Körpers, denn nur durch regelmäßige Positionsänderungen können sich unsere Muskeln optimal entspannen und die Wirbelsäule – insbesondere unsere Bandscheiben – optimal regenerieren.
Durch Bewegungen werden die Bandscheiben wie Schwämme ausgepresst, um die Abfallprodukte unseres Stoffwechsels aus den gallertartigen Gebilden herauszulösen. Anschließend können sich die Bandscheiben mit frischer, nährstoffreicher Flüssigkeit füllen und sind so bereit, den täglichen Belastungen standzuhalten.

Mit einer geeigneten Bettausstattung unterstützen Sie den natürlichen Bewegungsdrang, ohne diesen zusätzlich zu fördern oder einzubremsen. Ein zu weiches Bett fixiert beispielsweise den Körper, da zu viel Kraft für einen Positionswechsel aufgewendet werden muss. Dagegen zwingt ein zu hartes Bett den Schlafenden zu vermehrter Bewegung, um unangenehmen Gegendruck auszugleichen. Bei diesen beiden Varianten ist quasi ein weniger erholsamer Schlaf bereits vorprogrammiert. Doch das muss nicht sein.

Worauf muss ich bei der Bettausstattung achten?

Um eine optimale Regeneration und einen erholsamen Schlaf zu erreichen, sollten Matratze, Lattenrost und Kopfkissen anhand der persönlichen Bedürfnisse und der individuellen Schlafposition gewählt werden. Dabei hilft es, sich in einem ersten Schritt an folgender Tendenz zu orientieren:
Wer beispielsweise zwar seine Schlafposition häufig variiert, dabei aber fast immer in Seitenlage einschläft und aufwacht, ist mit den Empfehlungen für Seitenschläfer in der Regel am besten beraten. Gleiches Prinzip gilt für Bauch- und Rückenschläfer.

Alle Schlaflagen haben gewisse Vor- und Nachteile. Mit einer sinnvollen Bettausstattung lassen sich Schwachstellen jedoch gut ausgleichen, sodass auch Sie zu einem erholsamen Schlaf finden. Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, entnehmen Sie einfach den Beschreibungen der einzelnen Schlafpositionen.

Die Rückenlage

rueckenlage-grafikDie Rückenlage ist die gesündeste Schlafposition, da hierbei die komplette Wirbelsäule inklusive Nackenpartie entlastet und das Körpergewicht gleichmäßig verteilt wird. Zudem können in dieser Position Kiefer und Zunge ebenfalls gut entspannen. Allerdings wird dadurch auch nächtliches Schnarchen gefördert, sodass wir Menschen, die dazu neigen, diese Schlaflage nicht empfehlen.

Wichtig in Rückenlage ist, dass sich der Kopf immer in der orthopädisch richtigen Position befindet, also die natürliche Form der Wirbelsäule im Nackenbereich im Liegen erhalten bleibt, um Schmerzen und Fehlhaltungen vorzubeugen.

Rückenschläfer sollten deshalb bei der Auswahl eines Kissens darauf achten, dass dieses weder zu weich noch zu hart ist. Sinkt der Kopf zu tief ein, wird die Halswirbelsäule unnatürlich überstreckt, bei einem zu festen Kissen knickt dieser Bereich nach oben.

Das richtige Kissen für die Rückenlage

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Ein Nackenstützkissen mit Gel- oder Viscoschaumkern ist bei dieser Schlafstellung ein sinnvolles Hilfsmittel. Vorteilhaft sind hier außerdem Kissen, die sich mit einer herausnehmbaren Polsterplatte variabel in der Höhe verstellen lassen.

Bei Menschen, die auf dem Rücken schlafen, lässt eine zu harte Matratze den Becken- und Brustwirbelbereich nicht weit genug einsinken, was Knicke in der Wirbelsäule zur Folge hat. Diese Fehlhaltung kann dann starke Schmerzen hervorrufen. Ist das Gegenteil der Fall und die Matratze zu weich, hängt die Wirbelsäule durch, was ebenfalls zu einer unnatürlichen Knickhaltung mit ähnlich schmerzhaften Folgen führt.

Geeignete Matratzen und Lattenroste für Rückenschläfer

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Wir empfehlen eine stützende, nicht zu feste Matratze, die sich durch eine Zonierung und/oder einen variablen Härtegrad auszeichnet. Damit ist es möglich, Ihren Lendenwirbelbereich optimal zu stützen, ohne dass dabei das Becken durchhängt.

Auch der Lattenrost sollte auf die Unterstützung dieser unteren Körperzone abgestimmt sein und mithilfe einer Mittelzonenverstärkung an das individuelle Gewicht angepasst werden können.

Die Seitenlage

seitenlage-grafikDie meisten Menschen bevorzugen eine Schlafhaltung auf der Seite. Diese Position bietet eine gute Entlastung des Rückens und vermindert darüber hinaus übermäßiges Schnarchen. Bei schwangeren Frauen stellt die Seitenlage eine gute Alternative zur Rückenlage dar – zum Ende hin ist sie zudem die einzig sinnvolle Schlafposition, um das „Vena Cava Syndrom“ nicht zu begünstigen. Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in unserem separaten Artikel „Schlafen in der Schwangerschaft“.

Für einen erholsamen Schlaf in Seitenlage muss das Kopfkissen so gewählt werden, dass es den im Liegen entstehenden Freiraum zwischen Schulter und Hals exakt ausfüllen kann, um ein seitliches Überstrecken und Abknicken der Halswirbelsäule zu verhindern. Das Kissen sollte deshalb die richtige Höhe besitzen und nicht zu weich sein.

Das optimale Kissen für Seitenschläfer

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Personen, die gerne auf der Seite liegen, können nahezu alle klassischen, formbaren Kissen verwenden, denn meist werden diese in die entsprechende Höhe geknuddelt und gedrückt. Wer auch in dieser Schlafposition ein Nackenkissen bevorzugt, misst am besten im Liegen den Abstand zwischen Schulter und Matratze bei gerade gehaltenem Kopf, um so die optimale Höhe herauszufinden.

Lattenrost und Matratze müssen entsprechend des Körpertyps im Schulter- und Hüftbereich gut nachgeben, um eine waagrechte und damit ergonomisch korrekte Lagerung der Wirbelsäule zu erreichen. Es darf dabei kein Druck auf diese Körperteile ausgeübt werden.

Die richtigen Matratzen und Lattenroste für die Seitenlage

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Empfehlenswert für Seitenschläfer sind Kaltschaum-, Naturlatex oder Viscoschaummatratzen sowie hochwertige Matratzen mit Tonnen-Taschenfedern. Diese sollten unbedingt in fünf bis sieben Liegezonen unterteilt sein, damit sie optimal auf Ihre Körperkonturen in Seitenlage reagieren können.

Um der Schulterpartie ein stärkeres Einsinken zu ermöglichen, sollte die Matratze zudem mit einem Lattenrost kombiniert werden, der über eine Mittelzonenverstärkung verfügt.

Die Bauchlage

bauchlage-grafikDie Bauchlage gilt als die ungesündeste aller Schlafpositionen, denn in dieser Pose sind Hohlkreuz und eine verdrehte Halswirbelsäule fast vorprogrammiert. Dadurch kann es zu Verspannungen im Nacken sowie im Lendenwirbelbereich kommen.

Auch das eigene Körpergewicht kann in dieser Schlaflage zu Beschwerden führen, denn auf den inneren Organen lastet in diesem Moment ein höherer Druck. Dies hat zur Folge, dass das Herz stärker pumpen muss, um das Blut im Körper zirkulieren zu lassen. Zugleich wird die Atmung erschwert. Ein weiterer Nachteil der Bauchlage: Sie verstärkt Zähneknirschen. Den einzigen positiven Effekt, den diese Schlafposition bringt, ist, dass hier am wenigsten geschnarcht wird.

Bauchschläfer liegen meistens ganz flach und haben die Arme weit ausgestreckt oder unter dem Kopf verschränkt. Menschen, die bevorzugt in Bauchlage schlafen, sollten zu einer festeren Schlafunterlage greifen, damit ihr Rücken nicht zu stark durchhängen und sich dadurch ihre Wirbelsäule verformen kann. Darüber hinaus ist eine gute Durchlüftung wichtig, da die Auflagefläche im Vergleich zu Seitenschläfern deutlich größer ist.

Passende Matratzen und Lattenroste für Bauchschläfer

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Wir empfehlen relativ feste Matratzen mit guter Durchlüftung, um einerseits ein Durchhängen der Wirbelsäule zu vermeiden und andererseits für eine optimale Luftzirkulation und ein ausgeglichenes Bettklima zu sorgen.

Auch der Lattenrost sollte die Festigkeit der Matratze unterstützen und nicht zu stark zoniert sein.

Die Lagerung des Kopfes entscheidet ebenfalls darüber, ob der Rücken in einer Schlafposition auf dem Bauch richtig gebettet ist. Liegen Bauchschläfer auf einem zu hohen Kissen, kommt es zu einer Überstreckung der Halswirbelsäule, was zu Schulterverspannungen und Nackenproblemen führt. Deshalb verzichten viele Bauchschläfer auch komplett auf ein Kissen.

Das richtige Kissen für Bauchschläfer

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Personen, die gerne auf dem Bauch liegen, sollten eher zu einem sehr flachen Kissen greifen. Empfehlenswert sind hier auch Daunen- oder Naturhaarkissen, deren Füllmenge individuell reduziert werden kann.

Welche Ausstattung passt zu mir, wenn ich keine bevorzugte Schlafposition habe?

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Personen in allen Schlafpositionen gleichermaßen gerne liegen und keine bestimmte Lage bevorzugen. In dieser Situation ist es wichtig, eine Matratze zu wählen, die sich sowohl in Seitenlage an die Körperkonturen anpassen kann als auch in Rücken- und Bauchlage eine ausreichende Unterstützung bietet.

Auch das Kissen sollte sich ohne große Umstände auf die wechselnde Liegeposition einstellen können, um den Schulter-Kopf-Abstand immer optimal auszugleichen. Hier haben sich anpassungsfähige Viscoschaum- oder Latex-Kissen bewährt.

Erholsamer Schlaf in jeder Position

Für einen gesunden Schlaf in jeder Lage sind die Auswahl der richtigen Matratze in Kombination mit dem passenden Lattenrost und des geeigneten Kissens sowie abschließend auch der Zudecke entscheidend.

Unsere zertifizierten Bettenfachberaterinnen und -berater sind darauf geschult, Ihnen sowohl Einzelprodukte passend zur bestehenden Bettausstattung zu empfehlen als auch komplette Kombinationsangebote – ebenfalls abgestimmt auf Ihre individuellen Bedürfnisse – für Sie zusammenzustellen.
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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.at und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.at-Schlafmagazin.

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