Der Selbstversuch: Umstieg von Feder- auf Nackenstützkissen

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Frau schläft im Bett

Wo schläft man besser: auf einem Federkissen, dessen lose Füllung man nach Belieben knautschen und formen kann, oder auf einem Nackenstützkissen, dessen vorgegebene Form den Kopf abstützt? Susanne W. (Name von der Redaktion geändert) macht für uns den Selbstversuch. Sie ist Seitenschläferin und benutzt schon seit einer Ewigkeit ein Federkissen, das sie sich so „zurechtknautscht“, wie sie es als angenehm empfindet. Sie erhält von uns ein Nackenstützkissen, mit dem sie testen soll, ob sie damit besser und erholsamer schlafen kann.

Der Selbsttest

Der Selbsttest wird mithilfe eines 14-tägigen Schlaftagebuchs dokumentiert. Zu Beginn und am Ende wird ein vergleichbarer Fragebogen zur Schlaf- und Liegequalität ausgefüllt. Susanne berichtet über ihren Selbstversuch:

Tag 1:
Ich bin etwas skeptisch, ob ich auf dem statischen Nackenstützkissen eine gute Nacht verbringen werde. Schließlich bin ich es gewohnt, mein Kissen zurechtzudrücken und immer wieder zu verändern, so dass ich bequem liege. Die Nacht verläuft tatsächlich nicht sehr gut. Das Kissen ist zu flach, weshalb ich meine Hand darunter legen muss, damit die Höhe einigermaßen stimmt. Sobald ich im Schlaf meine Liegeposition verändere und die Hand herausziehe, wache ich auf. Mit Nackenschmerzen auf der linken Seite stehe ich morgens ziemlich gerädert auf. Ich vermute, dass das Kissen eher für Rückenschläfer oder Personen mit schmaleren Schultern geeignet ist. Im Tagebuch halte ich fest: „Kopfposition unbequem, Nackenverspannungen, oft umgedreht …“

Tag 2:
Man hat mir gesagt, dass sich der Körper an Liegeveränderungen erst gewöhnen muss. Also gebe ich dem Kissen nochmals eine Chance. Ich empfinde es als angenehm, dass ich das Kissen nicht erst aufschütteln und zurechtknautschen muss, bevor ich mich darauf lege. Eigentlich ist die Liegeposition schon sehr bequem – ideal wäre nur, wenn es nicht so sehr nachgeben würde oder eben einfach etwas höher wäre. Ich habe diese Nacht tatsächlich durchgeschlafen und fühle mich besser. Allerdings leide ich immer noch unter Nackenverspannungen.

Tag 3:
Ich habe wieder schlechter geschlafen, mich häufig umgedreht und bin oft aufgewacht. Meine linke Nackenhälfte ist sehr verspannt. Ich überlege, ob ich den Test abbreche.

Tag 4:
Diese Nacht werde ich etwas ausprobieren: Vor dem Zubettgehen lege ich eine dünne Decke unter das Nackenstützkissen, sodass es ein paar Zentimeter höher ist. Ob das hilft? Nach den ersten beiden Tagen waren die Nackenverspannungen gegen Abend wieder weg, die von gestern scheinen hartnäckiger zu sein: Mein linker Nackenbereich schmerzt immer noch. Die Nacht war deutlich besser – ich habe sogar durchschlafen. Mit der Kissenerhöhung konnte ich meinen Kopf in eine angenehme Liegeposition bringen. Die Nackenverspannungen sind leider über Nacht trotzdem nicht verschwunden.

Tag 5:
Meine Nackenschmerzen sind über den Tag deutlich besser geworden. Ich werde den Trick mit der Decke heute Nacht nochmal ausprobieren. Ich fühle mich am Morgen recht fit, habe durchgeschlafen und das Gefühl, dass mein Kopf gut gestützt und bequem lag. Allerdings scheint mein Nacken hier anderer Ansicht zu sein: Die Muskelverspannungen sind wieder da … Ich beschließe, eine Pause einzulegen und die nächsten Tage wieder mein altes „Knautschkissen“ zu verwenden. Tatsächlich sind die Verspannungen im Nackenbereich nach zwei Tagen verschwunden.

Tag 6:
Ich habe von Betten.at ein neues Test-Nackenstützkissen erhalten, das etwas höher ist. Mutig wage ich einen neuen Versuch und hoffe, dass die Verspannungen nicht wiederkommen. Hurra! Ich habe wirklich sehr gut geschlafen – dieses Kissen scheint jetzt tatsächlich zu passen! Es ist so schön, ohne Schmerzen aufzustehen und erholt in den Tag starten zu können. Ich notiere im Schlaftagebuch: „Durchgeschlafen, keine Schmerzen/Verspannungen, Kopfposition angenehm.“

Tag 7 bis 14:
Ich hätte nie gedacht, dass man auf einem vorgeformten Kissen so gut schlafen kann! Es ist toll, sich abends einfach ins Bett und den Kopf aufs Kissen zu legen: kein Knautschen und Zurechtdrücken mehr – die Kopfposition ist sofort bequem und das Kissen passt sich gut an meine Kopfform an. Ich rutsche auch nicht mehr – wie bei meinem alten Kissen häufig passiert – mit meinem Kopf nachts an eine zu flache Stelle und wache deshalb nicht mehr mit Verspannungen auf oder muss mehrmals Kopfposition und Kissenform korrigieren.

Das Nackenstützkissen hat genau die richtige Festigkeit, gibt nicht zu stark nach und fühlt sich trotzdem weich an. Ich bin voll und ganz zufrieden mit dem neuen Kissen und froh, dass ich mich auf den Test eingelassen habe. Ich hätte ansonsten nie festgestellt, dass ein Nackenstützkissen viel bequemer als ein „Aufschüttelkissen“ sein kann. Zum Glück darf ich das Testkissen behalten – ich hätte es auch nicht mehr hergegeben …

Vorher-nachher-Vergleich

Susanne hat zu Beginn des Tests und nach 14 Tagen Selbstversuch einen kurzen Fragebogen ausgefüllt, der eine deutliche Verbesserung ihrer Schlafqualität erkennen lässt.

Schlaftagebuch vorherSusannes Tagebuch zeigt eine deutliche Unzufriedenheit vor dem Experiment.

Schlaftagebuch nachher

Susannes Schlaf ist nach den 2 Wochen deutlich ruhiger und beschwerdefreier geworden.

Unser Fazit

aufwachende FrauWie der Selbstversuch anschaulich zeigt, kann der Umstieg von einem Kissen mit loser Füllung auf ein nackenstützendes Kissen mit vorgeformtem Schaumkern lohnenswert sein. Wichtig ist, dass die Höhe passend gewählt wird. Diese können Sie zu Hause mit einer weichen Wolldecke ermitteln, die Sie mehrmals falten, bis Sie eine angenehme Kopfposition erreicht haben. Messen Sie anschließend die Höhe der gefalteten Decke – so haben Sie einen Anhaltspunkt für die von Ihnen benötigte Nackenstützkissenhöhe. Informationen zur optimalen Kissenhöhe und der richtigen Kopfposition finden Sie hier.

Nackenstützkissen in unterschiedlichen Formen und Höhen finden Sie in unserem Onlineshop. Falls Sie sich persönlich beraten lassen möchten, sind unsere geschulten Bettenfachberater gerne für Sie da: Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail oder über unsere Service-Hotline.

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.at und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.at-Schlafmagazin.

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