Gesundheitscheck: Burning Feet Syndrom

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Burning Feet Syndrom - Wenn brennende Füße einem den Schlaf raubenIm Schlafmagazin stellen wir Ihnen immer wieder bekannte und unbekanntere Schlafkrankheiten sowie Erkrankungen, welche sich negativ auf den Schlaf auswirken vor. In unserem heutigen Artikel widmen wir uns dem Burning-Feet-Syndrom, das eher zu den weniger verbreiteten Krankheiten gehört.

Erfahren Sie jetzt mehr über die auch als Syndrom der brennenden Füße bezeichneten Erkrankung. – Finden Sie Antworten auf Fragen wie „Was ist das Burning Feet Syndrom?“, „Wodurch wird das Burning Feet Syndrom ausgelöst?“ oder „Was kann man gegen das Burning Feet Syndrom machen?“.

Was ist das Burning Feet Syndrom?

Das Burning Feet Syndrom (kurz: BFS) wird auch als Syndrom der brennenden Füße, Burning-Foot-Syndrom, Gopalan-Syndrom oder Grierson-Gopalan-Syndrom bezeichnet. Manchmal hört man im Zusammenhang mit dem Burning Feet Syndrom auch den flapsigen Ausdruck „heiße Greisenfüße“, was aber nicht wirklich zutreffend ist, weil in erster Linie Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren vom Burning Feet Syndrom betroffen sind. Bezogen auf die Geschlechter leiden Frauen häufiger als Männer unter dem Burning Feet Syndrom. Häufig tritt das Burning Feet Syndrom auch in Verbindung mit einer Schwangerschaft auf.

In der medizinischen Fachwelt beschrieben wurde das Syndrom der brennenden Füße im Jahr 1826 durch Grierson sowie im Jahr 1946 durch Gopalan und Simpson.

Im Rahmen des Burning Feet Syndroms kommt es zu einem schmerzhaften Brennen, starkes Jucken, Kribbeln und Stechen in den Füßen, welches in der Regel anfallsartig auftritt und in erster Linie in der Nacht durch die Wärme im Bett hervorgerufen wird und sich dann erst in den Morgenstunden bessert. Die unangenehmen Missempfindungen treten an beiden Füßen gleichzeitig auf und beschränken sich meistens auf die Fußsohlen. Manchmal breitet sich das Brennen aber auch bis zu den Knöcheln oder sogar bis in die Unterschenkel aus. Oft berichten Betroffene auch über Taubheitsgefühle in Füßen. Die Füße können beim Burning Feet Syndrom auch anschwellen.

Das Burning Feet Syndrom nimmt auch Einfluss auf das Gangbild des Betroffenen. Wie bereits erwähnt, verstärkt nächtliche Wärme das Burning Feet Syndrom. Auch Druck und Berührung durch die Bettdecke führt zu einer Zunahme der Probleme. Oft kommt es zu vegetativen Begleiterscheinungen wie Hyperhidrose sowie Erythem (entzündliche Rötung der Haut aufgrund einer verstärkten Durchblutung) an den Füßen.

Weil sich die im Rahmen des Burning Feet Syndrom auftretenden Beschwerden in erster Linie nachts bemerkbar machen, kommt es bei einigen Betroffenen in diesem Zusammenhang zu chronischen Schlafstörungen, welche wiederum zu einer anhaltenden Tagesmüdigkeit führen und so die Lebensqualität zusätzlich negativ beeinträchtigen.

Zusätzlich zum Burning Feet Syndrom leiden Betroffene oft auch unter Restless Legs.


Welche Ursachen kann das Burning Feet Syndrom haben?

Ursächlich für das Auftreten des Burning Feet Syndroms ist eine Polyneuropathie. Polyneuropathie dient als zusammenfassende Bezeichnung für bestimmte Erkrankungen, die das periphere Nervensystem betreffen und mehrere Nerven tangieren. Das Burning Feet Syndrom kommt aus diesem Grund auch häufiger im Zusammenhang mit Diabetes vor.


Video: Polyneuropathie: Brennen, Missempfindungen und Taubheit in den Beinen – Justus


Bei Personen, die unter dem Burning Feet Syndrom leiden, liegt oft gleichzeitig auch ein Vitamin-B-Mangel vor. Dabei scheint es insbesondere um einen Mangel am Vitamin B5 (Pantothensäure) zu gehen, womit bei vielen Betroffenen zusätzliche Beschwerden wie Magenschmerzen, Anämie (Blutarmut), Depressionen oder auch eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte einher geht. Ob ein Vitamin-B5-Mangel vorliegt, kann der Arzt durch eine Blutuntersuchung feststellen.

Gelegentlich wird das Burning Feet Syndrom auch enger eingegrenzt und als Pantothensäure-Mangel-Krankheit bezeichnet. Gemäß dieser Definition wurde das Krankheitsbild erstmalig bei Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg festgestellt. Die in Japan, Burma und auf den Philippinen gefangengehaltenen Soldaten litten an starker Unterernährung und infolgedessen auch u. a. am Burning Feet Syndrom.

Man geht außerdem davon aus, dass für das Auftreten des Burning Feet Syndroms auch eine genetische Veranlagung von Bedeutung ist.

Zu den typischen Symptomen eines Burning Feet Syndroms kann es u. a. auch im Zusammenhang mit lokalen Nervenschädigungen, einer tief liegenden Venenthrombose im Bein, psychogenen Störungen oder resultierend aus einer Hyperurikämie (zu viel Harnsäure im Blut) kommen. Medizinisch ist deshalb beim Auftreten des Burning Feet Syndroms immer eine umfassende Differentialdiagnostik gefragt. Dazu können unter anderem bildgebende Verfahren eingesetzt werden, um Probleme mit den Gefäßen oder Nerven erkennen zu können.


Was hilft beim Burning Feet Syndrom?

Ein lauwarmes Fußbad kann bei brennenden Füßen in der Nacht helfen.Wenn ein Burning Feet Anfall auftritt, lässt sich dieser in der Regel meist durch eine Kühlung (Fußbaden in lauwarmen Wasser, kühlende Umschläge, Kühlspray) der Füße unterbrechen bzw. beenden.

Beim Burning Feet Syndrom soll es auch hilfreich sein, wenn man die Beine aus dem Bett heraushängen lässt. In einigen Fällen lässt sich auch durch Umhergehen oder Reiben der Füße Abhilfe schaffen. Darüber hinaus soll auch das Hochlegen der Beine von Vorteil sein, wenn ein akuter Burning Feet Anfall vorliegt.

Zusätzlich können in Absprache mit dem Arzt auch krampflösende und / oder schmerzlindernde Arzneimittel wie Paracetamol beim Burning Feet Syndrom eingenommen werden.

In der medizinischen Therapie des Burning Feet Syndroms geht es ansonsten vor allem um die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung bzw. Beseitigung des vorliegenden Mangels. Liegt z. B. der typische Mangel an Vitamin B5 vor, wird der Arzt hierfür entsprechende Medikamente zum Ausgleich verschreiben, welche regelmäßig eingenommen werden müssen.

Akupunktur soll sich auch sehr gut zur unterstützenden Behandlung eines Burning Feet Syndroms eignen.

Um die Füße auch tagsüber zu entlasten, sollte man Socken und Schuhe wählen, die den Füßen ausreichend Platz bieten – also nicht zu eng sitzen, damit das Blut in den Füßen ungehindert zirkulieren kann. Wenn man sich hinsetzt, sollte man die Beine parallel abstellen und nicht übereinanderschlagen. – Schlägt man die Beine nämlich übereinander, kann dieses den Blutfluss zu den Füßen beeinträchtigen und/oder wichtige Nervenbahnen „abklemmen“, was wiederum das Auftreten von Taubheitsgefühlen in den Füßen begünstigen bzw. verursachen kann.


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Daniela Spaeth

Daniela Späth

Als dipl. Produktdesignerin ist sie seit 2009 bei Betten.at im redaktionellen Bereich und als Koordinatorin der Sortiments-Aufnahmen tätig.

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