Wie wirken Gerüche auf den Schlaf?

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Wie wirken Gerüche auf den Schlaf?Das Riechen bzw. der Geruchssinn oder auch die olfaktorische Wahrnehmung gehört neben dem Sehen, dem Hören, dem Tasten und dem Schmecken zu unseren fünf Hauptsinnen. Zur Orientierung setzen wir in der Hauptsache unseren Hörsinn und das Sehen ein, während viele Vertreter aus dem Tierreich hier einen größeren Fokus auf die Nase legen.

Wichtig ist das Riechen für uns in besonderem Maße, wenn es ums Essen (Ist die Speise noch genießbar?) oder um das Feststellen von Gefahren wie z. B. Feuer oder Gas geht, wo eine Identifizierung über den Geruch möglich ist.

Darüber hinaus beeinflussen Düfte und Gerüche auch das Hirnareal, welches für Erinnerungen und Emotionen zuständig ist. Aus diesem Grund ist der Geruchssinn auch für die Wahl des Partners sowie für das Zurückversetzen in die Vergangenheit von Belang. – Nicht selten, verknüpfen wir bestimmte Begebenheiten oder Personen mit bestimmten Gerüchen.

In unserem Schlafmagazin Artikel wollen wir uns nun mit der Frage „Wie wirken Gerüche auf den Schlaf?“ befassen. Dazu haben wir verschiedene weitere Fragestellungen ermittelt, Antworten recherchiert und Ihnen außerdem viele hilfreiche Tipps und Rezepte rund um schlaffördernde Gerüche zusammengetragen.

Können wir im Schlaf riechen?

Wenn wir tief schlafen, ist es tatsächlich so, dass auch unser Geruchssinn „schläft“. Kommt es in der Nacht während einer Tiefschlafphase z. B. zu einem Feuer, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man aufgrund des Brandgeruchs erwacht, sehr gering. Aus diesem Grund ist es so wichtig, das Schlafzimmer mit einem Rauchmelder auszustatten. In diesem Zusammenhang ist gut zu wissen, dass unser Hörsinn auch im Tiefschlaf aktiv ist und dementsprechend auf den akustischen Alarm des Rauchmelders reagieren und uns wecken wird.

In der Einschlafphase sowie im Leichtschlaf nehmen wir noch Gerüche wahr. Diese Tatsache kann man sich zunutze machen und z. B. Entspannung und Schlaf durch geeignete Aromaöle fördern.


Wie wirken Gerüche auf den Schlaf?

Mit der Auswahl der richtigen Gerüche bzw. Düfte im Schlafzimmer oder im Vorfeld des Zubettgehens lässt sich die anstehende Nachtruhe positiv beeinflussen. So kann man mit der passenden Duftauswahl die Weichen optimal auf Entspannung stellen, Stress und Nervosität abbauen und den Körper optimal auf die nächtliche Regeneration einstimmen.


Welche Düfte eignen sich fürs Schlafzimmer?

Schlaffördernde, entspannende Düfte für das Schlafzimmer - LavendelDer richtige Duft im Schlafzimmer ist neben der eigentlichen Raumgestaltung und den Schlafzimmermöbel ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, die Atmosphäre angenehm zu beeinflussen.

Man sollte im Schlafzimmer allerdings auf permanente Aromadiffusoren, Duftstäbchen oder Potpourris verzichten. Es ist sinnvoll, zum Einschlafen oder auch zu anderen entspannenden Zwecken im Schlafzimmer mit Düften für eine Wohlfühlatmosphäre zu sorgen, man sollte den Raum jedoch nicht dauerhaft mit Gerüchen überladen.

Mit verschiedenen Düften lassen sich dabei ganz unterschiedliche Wirkungen erzielen. Einige Beispiele:

Bergamotte
beschert Gelassenheit, hilft bei Stress und Anspannung, hellt die Stimmung auf, löst Ängste

Bitterorange
entspannt, beruhigt, hilft bei Schlaflosigkeit und Angstzuständen

Bourbongeranie
entspannt, hilft gegen Müdigkeit

Lavendel
beruhigt, entspannt, hilft gegen Schlafstörungen sowie Stress oder Ängsten, wirkt entzündungshemmend und krampflösend

Majoran
wirkt gegen Stress

Mandarine
beruhigt, entspannt, fördert den Schlaf

Neroli (Bitterorangenblüten)
beruhigt das Nervensystem, hilft bei Angstzuständen und Schlaflosigkeit

Rose
beruhigt und harmonisiert die Psyche, löst Verkrampfungen, wirkt regenerierend und entzündungshemmend

Sandelholz
macht gelassen, wirkt beruhigend auf den Geist, hilft gegen kreisende Gedanken

Teebaum
wirkt desinfizierend und reinigend, beruhigt, hilft bei Stress

Wacholder
wärmt innerlich, klärt Gedanken, reduziert Unsicherheitsgefühle und hilft gegen geistige Erschöpfung

Zirbe
wirkt antibakteriell, entspannend, stimmungsaufhellend und schlaffördernd

Zitronengras
schenkt Gelassenheit, entspannt


Schlaffördernde Gerüche und Düfte – Tipps und Rezepte

Ätherisches Öl - Raumdüfte und Schlafdüfte selbst machenBei den ätherischen Ölen handelt es sich um Pflanzenstoffe, welche aus Blättern, Blüten, Wurzeln, Früchten, Holz u. ä. durch Kaltpressung oder Wasserdampf-Destillation gewonnen werden. Ätherische Öle sind flüssige, flüchtige, wohlriechende Substanzen, welche heilsame Effekte auf den Körper und den Geist haben können. Man sollte beim Kauf darauf achten, dass die ätherischen Öle 100% naturrein sind und die Pflanzen kontrolliert biologisch angebaut wurden. Beim Umgang mit den Ölen sollte man unmittelbaren Kontakt mit den Schleimhäuten vermeiden.

Ätherische Öle sind für Kinder, Schwangere, Epileptiker und Menschen mit Atemproblemen nicht empfehlenswert. Die nachfolgenden Rezepte sind deshalb für diese Personen nicht geeignet.

Raumspray mit beruhigender, wärmender Wirkung

  • 20 ml Alkohol (mind. 70-prozentiger, unvergällter Weingeist aus der Apotheke)
  • 10 Tropfen Orangenöl
  • 5 Tropfen Zirbenöl
  • 3 Tropfen Rosengeranienöl
  • Glasflasche, leer mit Zerstäuber

Zunächst wird der Alkohol in die Flasche gefüllt. Hierbei ist ein Trichter hilfreich. Anschließend gibt man die ätherischen Öle hinzu, verschließt die Flasche gut und schüttelt sie ausgiebig durch, damit sich Alkohol und Öle gut miteinander vermischen.

Darauf sollten Sie bei der Verwendung von Duftsprays im Schlafzimmer achten

Wenn man seine Düfte aus leichten, farblosen Ölen zusammengestellt hat, kann man das Raumparfum genauso gut für die Luft wie auch für die im Schlafzimmer befindlichen Textilien (Bettzeug, Gardinen, Teppich) nutzen. Holzmöbel sollte man allerdings nicht besprühen.

Verwöhnduft als Spray für das Schlafzimmer

  • 200 ml destilliertes Wasser
  • 8 Tropfen Jasminöl
  • 7 Tropfen Sandelholzöl
  • 7 Tropfen Lavendelöl
  • 3 Tropfen Vetiveriaöl
  • Glasflasche, leer mit Zerstäuber

Erst das Wasser und dann die Öle in die Flasche geben, anschließend gut durchschütteln.

Anhand dieser Grundrezeptur können Sie sich auch einfach ihren persönlichen Schlafzimmerduft zusammenstellen. Ersetzen Sie die Öle dann einfach durch Ihre bevorzugten.

Kissenspray

  • 45 ml Alkohol (mind. 70-prozentiger, unvergällter Weingeist aus der Apotheke oder geruchloser Wodka)
  • 20 Tropfen Mandarinenöl
  • 10 Tropfen Majoranöl
  • 10 Tropfen Lavendelöl
  • Glasflasche, leer mit Zerstäuber

Alle Zutaten in einem geeigneten Behälter gut durchmischen und dann für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen. Anschließend in die Glasflasche mit Zerstäuber abfüllen und verwenden.

Räuchern für einen gesunden Schlaf

  • Lavendelblüten, getrocknet
  • Zirbenholz / Zirbennadeln und/oder Baldrian

Lavendel alleine oder gemeinsam mit Zirbe und/oder Baldrian auf einem Stövchen oder auf Räucherkohle verräuchern. Nach dem Räuchern das Schlafzimmer gut lüften.

Vollbad gegen Nervosität

  • 3 Tropfen Rosenöl
  • 2 Tropfen Muskatellersalbeiöl
  • 2 Tropfen Geraniumöl
  • 1 Tropfen Myrtenöl
  • 3 EL Johanniskraut-Rotöl (Apotheke)

Öle mischen und zum 38°C warmen Badewasser geben, etwa 20 Minuten in der Wanne entspannen

Latschenkiefer-Bad zur Entspannung

500g Kiefernsprossen (aus Reformhaus oder Apotheke) mit einem Liter Wasser kurz aufkochen. Dann abseihen und zum Badewasser hinzufügen. Durch die Latschenkiefernadeln wird die Muskulatur gelockert, man entspannt und kann später tief schlafen. Darüber hinaus wirken die Öle aus den Nadeln auch schlaffördernd und verstärken den positiven Effekt auf die Nachtruhe so noch einmal.

Kamille-Kissen als Einschlafunterstützung

Zur Herstellung eines Kamille-Kissens mischt man eine Tasse getrocknete Kamillenblüten (oder alternativ den Inhalt von 50 Teebeuteln Kamillen-Tee) mit einer Tasse Reis und füllt beides in einen Stoffbezug bzw. ein Säckchen im Format von etwa 25×25 cm. Dieses legt man dann zum Schlafengehen unter das Kopfkissen. Der Kamillenduft wirkt beruhigend. Um den Duft zu verstärken kann man das Kissen auch vorab für etwa zehn Minuten im Backofen bei 150°C erwärmen. Das Kamille-Kissen lässt sich öfter verwenden.

Lavendel als Schlafhelfer

  • 3 Tropfen Lavendelöl
  • Baumwoll-Taschentuch

Das Öl auf das Taschentuch träufeln und dieses anschließend auf die Brust legen (Nachtwäsche darüber ziehen). Anschließend zum Einschlafen ins Bett legen.

Duftende Bettwäsche

Damit die Bettwäsche zum Schlafen einlädt, sollte sie sauber sein, optisch dem persönlichen Geschmack entsprechen und natürlich gut riechen. Um dieses zu erreichen, kann man die Bettwäsche z. B. mit ein paar Tropfen Lavendelöl waschen oder auch mit Orangenblütenwasser bügeln.

Wacholder im Schlafzimmer bzw. zur Förderung des Schlafes

Das Öl der Wacholderbeeren kann für Duftlampen im Schlafzimmer genutzt werden. Es eignet sich darüber hinaus auch als Zusatz für Bäder sowie zur Herstellung eines Massageöls (z. B. 5 bis 10 Tropfen Wacholderbeeren-Öl auf 100 ml Mandelöl). Die Nadeln des Wacholders lassen sich darüber hinaus zum Räuchern nutzen.

Zirbe im Schlafzimmer bzw. zur Förderung des Schlafes

Zirbe kann man im Schlafzimmer nutzen, in dem man das Aromaöl in eine Duftlampe gibt. Von der entspannenden und schlaffördernden Wirkung der Zirbe kann man außerdem durch einen Badezusatz aus 5 Tropfen Zirbenöl und einer Handvoll Meersalz oder durch eine Massage (Massageöl aus 50 ml Jojobaöl und 10 Tropfen Zirbenöl). Auch Möbel aus Zirbenholz geben noch wertvolle Düfte ab. – Bei uns im Shop finden Sie in diesem Zusammenhang eine feine Auswahl an hochwertigen Zirbenholzbetten. | Weitere Informationen über die Zirbe liefert unser Lexikon: Zirbenholz

Mücken im Schlafzimmer vertreiben – für eine ruhigere Nachtruhe

Mücken mögen den Geruch von Geranien nicht. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, in den Sommermonaten Geranien ans Schlafzimmerfenster zu stellen, um die Mücken fernzuhalten.

Darüber hinaus kann man auch ein paar Tropfen ätherisches Öl auf ein Tuch geben und dieses neben oder direkt auf das Bettlaken legen, um die Mücken zu vertreiben. Als Öle eignen sich hierfür Bourbongeranie, Gewürznelke, Citronella, Basilikum oder Zeder.


Weitere Informationen und Tipps passend zu diesem Artikel im Schlafmagazin:
Natürliche Schlafhelfer


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Annika Franke

Annika Franke

Als Redakteurin haucht sie seit 2018 den Produkten des Online-Shops Betten.at mit ihren Texten Leben ein. Darüber hinaus schreibt sie gerne Artikel für das Schlafmagazin zu verschiedenen Themen.

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