Kann man auf Vorrat schlafen? – Kann man bei Schlafmangel einfach nachschlafen?

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Kann man auf Vorrat schlafen oder nachschlafen, wenn man z.B. wegen einer Reise weniger Schlaf bekommt?Bei bestimmten Ereignissen und Unternehmungen wie z. B. einer längeren Reise, ist bereits im Vorfeld klar, dass der Schlaf zu kurz kommen wird. Da wäre es doch sehr praktisch, wenn man einige Tage vor diesem Zeitpunkt einfach mehr schlafen – quasi vorschlafen – könnte, um so für die Entbehrungen gewappnet zu sein.

Wenn man über längere Zeit zu wenig Schlaf bekommen hat, also schon über einen Schlafmangel verfügt, wäre es natürlich auch angenehm, wenn man dieses Defizit einfach durch ein höheres Schlafpensum – quasi nachschlafen – ausgleichen könnte.

In unserem heutigen Schlafmagazin Artikel befassen wir uns mit dieser Thematik und suchen Antworten auf die Fragen:


Kann man auf Vorrat schlafen?

Kann man auf Vorrat schlafen? - Quasi Schlaf ansparen?Leider ist es beim Schlaf nicht so, dass es ein Konto gibt, auf dem man nach Belieben Guthaben ansammeln kann, um es in „schlafunfreundlichen“ Zeiten einfach einzulösen.

Damit wir schlafen können, benötigen wir einen gewissen Schlafdruck bzw. einen gewissen Grad an Müdigkeit. Wenn man nicht müde genug ist, gelingen Einschlafen und Schlafen nur schlecht bis gar nicht. Eine brauchbare Schlafqualität und somit Schlaf bzw. Vorschlaf von Wert lässt sich so also nicht erzeugen.

Die Antwort auf die Frage: Kann man auf Vorrat schlafen? lautet dementsprechend: Nein. – Letzten Endes ist es halt so, dass wir, während wir schlafen, quasi unseren Akku aufladen und wenn dieser voll ist, ist dieser voll. Es wird also keine „Energiereserve“ für schlechtere Zeiten gebildet.

Die Menge Schlaf, die ein Mensch benötigt, um ausgeschlafen zu sein, variiert von Person zu Person und hängt von der individuellen inneren Uhr ab. In der Regel geht man davon aus, dass ein gesunder Erwachsener eine Schlafdauer zwischen sechs und neun Stunden braucht, um ausreichend geschlafen zu haben.

Während des Schlafes laufen im Organismus u. a. verschiedene Regenerationsvorgänge ab und es werden Ereignisse sowie Erlerntes des Tages verarbeitet. Der Schlaf ist dementsprechend für die mentale und körperliche Gesunderhaltung von essentieller Bedeutung.

Im Zuge des nächtlichen Erholungsprozesses kommt es außerdem zur Ausschüttung des Wachstumshormons HGH, welches für die Erneuerung der Körperzellen sowie den Abbau von Fett verantwortlich ist. Ein Mangel an Schlaf wirkt sich auch auf dieses Hormon aus. In diesem Zusammenhang empfehlen wir Ihnen unseren Schlafmagazin-Artikel: Wird man von Schlafmangel dick?

Darüber hinaus wirken sich anhaltende Schlafstörungen und damit ein dauerhaftes Schlafdefizit auch erheblich auf Stimmung und Konzentrationsfähigkeit aus. Stockholmer Wissenschaftler fanden nicht nur heraus, dass sich Schlafmangel negativ auf die Attraktivität auswirkt, sondern auch, dass ein langfristiger Mangel an Schlaf krank machen kann und sogar zu einem erhöhten Sterberisiko führt.

Wer nur gelegentlich einmal zu wenig Schlaf bekommt und ansonsten darauf achtet, auf ein gesundes Schlafpensum zu kommen, braucht sich aber normalerweise keine Sorgen um seine Gesundheit zu machen.

Es ist allerdings auch möglich, dass wir zu viel Schlafen, was wiederum mit negativen Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden verbunden sein kann. Hierüber haben wir bereits ausführlich im Schlafmagazin berichtet: Zu viel Schlaf – schadet mir das?


Kann man bei Schlafmangel einfach nachschlafen?

Kann man Schlaf nachholen? Ist Nachschlafen möglich?Wenn man z. B. den Schlaf einer Nacht verloren hat, weil man beispielsweise einen Urlaub angetreten hat oder feiern war, kann man dieses kleine Schlafdefizit in der Regel gut ausgleichen, indem man darauf achtet, dass man in den folgenden Nächten genügend Schlaf bekommt. Ob dieses Ziel erreicht wurde, kann man meist ganz leicht feststellen, indem man „in sich horcht“ und hinterfragt, ob man sich wirklich ausgeruht, erholt und entspannt fühlt.

Darüber hinaus soll es auch möglich sein, dass man ein zum Beispiel unter der Woche angesammeltes Schlafdefizit von insgesamt zwei oder drei Stunden durch einen längeren Schlaf am Wochenende nachholt.

Das Brigham and Women‘s Hospital in Boston hat in einer Studie allerdings auch herausgefunden, dass man unter Umständen trotz Nachschlafens mit Leistungsdefiziten, Reaktionsverlängerungen und Aufmerksamkeitsschwächen rechnen muss.

Ist der Schlaf aus welchen Gründen auch immer für eine Nacht oder auch für mehrere Nacht in seiner Länge beeinträchtigt worden, sollte man sich also auf jeden Fall Ruhe gönnen und auf ausreichenden Schlaf in den weiteren Nächten achten.

Video: Kann man Schlaf nachholen? | Rundum gesund – SWR



Das Schlafexperiment: Kann man Schlaf nachholen? | Galileo | ProSieben



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Daniela Spaeth

Daniela Späth

Als dipl. Produktdesignerin ist sie seit 2009 bei Betten.at im redaktionellen Bereich und als Koordinatorin der Sortiments-Aufnahmen tätig.

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