Fußreflexzonenmassage gegen Schlafstörungen
Neben diversen Entspannungstechniken gibt es auch körperliche Anwendungen wie die Akupunktur oder Akupressur, die sich positiv auf Gesundheit, Wohlbefinden und Schlaf auswirken können. In unserem heutigen Schlafmagazin Artikel stellen wir Ihnen mit der Fußreflexzonenmassage ein weiteres physisches Verfahren vor, welches bei der Bewältigung von Schlafstörungen bzw. beim Lösen von Schlafproblemen helfen kann.
Unsere Füße vollbringen tagtäglich Höchstleistungen, so gehen wir im Durchschnitt pro Tag circa 7.500 Schritte bzw. sechs Kilometer, was sich im Laufe eines 80 Jahre währenden Lebens auf eine Strecke von über 175.000 Kilometer aufsummiert. Grund genug, darauf zu achten, dass es unsere hochsensiblen Füße gut in Schuss bleiben. Hier und da etwas Pflege, wohltuende Fußbäder und sanfte Massagen sind da hilfreich.
Kleine Anleitung für eine entspannende Selbstmassage der Füße
Um sich selbst etwas Gutes mit einer Fußmassage zur Entspannung zu tun, setzt man sich am besten barfuß in einen Sessel, aufs Bett oder auch auf den Fußboden. Nun legt man das rechte Fußgelenk über das linke Bein, träufelt sich etwas Massageöl auf die Hände und verteilt dieses vollständig über den rechten Fuß inklusive Knöchel.
Nun beginnt man beim kleinen Zeh mit der Massage und knetet diesen mit Zeigefinger und Daumen vom Ansatz bis in die Spitze langsam und sanft durch. Insgesamt wiederholt man dieses Vorgehen dreimal, bevor man sich dem nächsten Zeh widmet.
Nach der Massage der Zehen wendet man sich der Fußsohle zu und legt beide Daumen darauf. Die Daumen massieren die Sohle nun Zentimeter für Zentimeter, wobei sie leicht kreisende Bewegungen von innen nach außen durchführen. Anschließend massieren die Daumen die Außenseite und danach die Innenseite des Fußes in identischer Weise.
Abschließend wird der Fuß mit der flachen Hand ausgestrichen und anschließend mit einer wärmenden Wollsocke bedeckt. Danach kommt der linke Fuß an die Reihe…
Von der besonderen Bedeutung der Füße – ein kleiner Blick zurück
Wandmalereien aus dem Ägypten belegen, dass bereits die alten Ägypter wussten, dass es bestimmte Druckpunkte an den Füßen gibt und diese von ihnen massiert wurden.
Im Griechenland der Antike sollen sich die Menschen vor dem Aufsuchen eines Schlaftempels eine Fußmassage gegönnt haben. Die Massage der Füße sollte für tieferen Schlaf und intensivere Träume sorgen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin sieht man die Füße bereits seit Jahrtausenden als Abbild des Körpers an. So steht der große Zeh für den Kopf, während sich Lungen und Herz in der Mitte des Fußes und die Geschlechtsorgane an der Ferse befinden.
Entwicklung der Fußreflexzonenmassage
Der amerikanische Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. William H. Fitzgerald (1872-1942) aus Boston gilt als wesentlicher Mitbegründer der Fußreflexzonenmassage wie wir sie heute kennen. Fitzgerald zog dazu sehr viele Erkenntnisse aus der Volksmedizin der Ureinwohner (Native Americans). Er ging davon aus, dass der Körper in zehn Längszonen bzw. eingeteilt ist und jeder Teil des Fußes einer dieser Längszonen zugewiesen werden kann. Wenn nun eine dieser Fußzonen gereizt wird, so hat dies Effekte auf die Organe und Gewebe, die sich innerhalb der entsprechenden Längszone befinden.
Zusätzlich zu den zehn Vertikalzonen nahm Fitzgerald auch noch eine Einteilung in drei Horizontalzonen vor. Jahrelange Beobachtungen erlaubten ihm den empirischen Nachweis, dass die in der jeweiligen Vertikalzone am Körper angeordneten Organe und Gewebe auf der dazugehörigen Fußzone therapierbar sind. Auf Basis dieser Erkenntnisse veröffentlichte Fitzgerald im Jahr 1917 in Kooperation mit Dr. Edwin Frederik Bowers und Dr. George Starr das Buch „Zone Therapy – Relieving Pain at Home“, welches ein voller Erfolg wurde.
Die Erkenntnisse von Fitzgerald wurden von der erfahrenen Anwenderin Eunice D. Ingham (1889−1974) genutzt, um die Fußreflexzonentherapie wesentlich weiterzuentwickeln und spezielle Druck- und Grifftherapien zu erarbeiten. Ingham veröffentlichte „Stories the Feet Can Tell Thru Reflexology/Stories the Feet Have Told Thru Reflexology“.
In Deutschland wird vor allem der Name Hanne Marquardt mit der Fußreflexzonenmassage in Verbindung gebracht. Marquardt ist deutsche Masseurin und kommt 1958 erstmalig mit der Fußreflexzonenmassage in Kontakt. Sie baut auf Inghams Arbeit auf und veröffentlicht im Jahr 1975 ihr erstes Buch zu diesem Thema.
Video: Wesentliche Merkmale der Reflexzonentherapie am Fuß auf anschauliche Weise | Hanne Marquardt
Mehr dazu im Internet:
Zone Therapy – Wer hat‘s erfunden? | paracelsus.de Heilpraktikerschulen
Erlebte Geschichten mit Hanne Marquardt | WDR5
Übersichtsgrafik – Fußreflexzonen
Ziele der Fußreflexzonenmassage
Die Füße werden als Spiegelbild des Körpers – quasi als Abbild des vollständigen Menschen betrachtet. Für jedes Organ bzw. jedes System des Körpers gibt es korrespondierende Zonen am Fuß.
Kommt es zur Bildung von kristallinen Ablagerungen und Schlacken, welche den Blutstrom beeinträchtigen, dann sind die Nervenenden an den Füßen dicht und die Deckung des normalen Blutbedarfs eines Organs oder einer Körperfunktion bzw. eines Reflexes wird gestört.
Durch die Massage der Fußreflexzonen sollen die zum Teil durch Ablagerungen blockierten Verbindungen zwischen den einzelnen Organen oder Körperpartien und den dazugehörigen Nervenendpunkten in den Füßen wieder herzustellen. Etwaige Blockaden werden beseitigt.
Gezielte Griff- und Drucktechniken dienen dazu, die gewünschten Effekte zu erreichen. Dabei wird die Stärke individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt.
Die Fußreflexzonenmassage zeigt insgesamt regulierende Effekte auf die inneren Organe und Körperfunktionen. Mithilfe der Fußreflexzonenmassage kann man vorhandene Störungen im Körper aufspüren, Beschwerden verbessern und Schmerzen mildern.
Im Zuge der Massage setzt Tiefenentspannung ein und es kommt zur gezielten Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Sämtliche Energieabläufe im Organismus gelangen in ein gesundes Gleichgewicht.
Eingesetzt werden kann die Fußreflexzonenmassage unter anderem zur Linderung von Stress, bei Schmerzzuständen, zur Bekämpfung von Schlafstörungen, Verbesserung von Gelenkbeschwerden, bei Problemen mit dem Magen-Darm-System oder auch bei Erkrankungen des Stoffwechsels.
Für wen ist die Fußreflexzonenmassage nicht geeignet?
Die Fußreflexzonenmassage eignet sich nicht für Schwangere und Diabetiker. Außerdem sollten Personen, die unter Krampfadern am Fuß leiden oder von Fußpilz oder Nagelpilz betroffen sind, auch besser auf eine Fußreflexzonenmassage verzichten.
Wer sollte eine Fußreflexzonenmassage durchführen?
Eine fachkundige Massage der Fußreflexzonen sollte immer von einer speziell geschulten Person durchgeführt werden. Heilpraktiker, Masseure und Podologen verfügen oft über eine diesbezügliche Ausbildung.
Entsprechende Angebote in der Nähe lassen sich schnell über das Internet finden.
Video: Fußreflexzonenmassage: Der punktgenaue Impuls als Stresskiller | Focus online
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