Körpergerechte Betten: Worauf ist zu achten?

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Körpergerechte Betten: Worauf bei der Auswahl achten

Damit wir entspannt liegen und erholsam schlafen können, ist die Wahl des richtigen Bettes elementar. Welches Bett und welche Komponenten der Bettausstattung dabei für uns passend sind, hängt von vielen Faktoren ab. Sehr wichtig ist, dass die Besonderheiten unseres Körpers berücksichtigt werden. Hier sind vor allem der Körperbau, die Körperlänge und das Körpergewicht von Bedeutung. Worauf Sie bei der Zusammenstellung eines körpergerechten Bettes für Ihre individuellen Anforderungen achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Körpertypen

Überblick über verschiedene Körpertypen

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Die Einteilung in verschiedene Körpertypen, die teilweise auch als Figurtypen bezeichnet werden, erfolgt anhand von anatomischen Merkmalen. Dabei gibt es unterschiedliche Arten der Kategorisierung. Sehr häufig ist von O-Typen, A-Typen, I-Typen/H-Typen/E-Typen, X-Typen und V-Typen/Y-Typen die Rede, welche wir uns deshalb nachfolgend im Detail genauer anschauen wollen. Übrigens ist das Wissen um den eigenen Körpertyp bzw. Figurtyp nicht nur hilfreich, wenn es um die Auswahl und Zusammenstellung des Bettes geht, sondern auch ein guter Anhaltspunkt für modische Entscheidungen

Von Bedeutung beim Körperbau sind bezogen auf die Bettausstattung insbesondere Körperpartien, die stärker ausgeprägt sind. So machen eine breite Hüfte oder breite Schultern eine höhere Nachgiebigkeit der Schlafunterlage erforderlich, die ein tieferes Einsinken der breiteren und damit automatisch auch schwereren Körperzonen ermöglicht. Körperpartien wie eine sehr schmale Taille hingegen, benötigen eine besondere Unterstützung durch die Schlafunterlage, die in diesem Lagerungsbereich entsprechend fester ausfallen muss.

 

O-Typ

Figurtypen / Körpertypen: O-TypDer O-Typ ist ein Körpertyp, der auch als ovale Form, Bambus oder bei Frauen als Rubensfigur bezeichnet wird. Beim O-Figurtypus liegt der Körperschwerpunkt in der Mitte. Bauch und Hüften sind entsprechend beim O-Typ rundlich, weich und voll ausgeprägt. Das Gesäß ist hingegen meist wenig ausgeprägt (flacher Po), eine Taille ist kaum bis gar nicht vorhanden. Die Extremitäten (Unterarme, Handgelenke, Beine, Fesseln) fallen beim O-Typ in der Regel schlank aus. Frauen im O-Typ haben häufig eine sehr große Oberweite.

 

 

Übergewicht und Körpertypen

Übergewicht kann bei Frauen und Männern auftreten. Es gibt allerdings Unterschiede in der Art wie bzw. wo das Fett vom Körper gespeichert wird:

Birne
Bei 85% der übergewichtigen Frauen lagert sich das Fett in erster Linie an den Hüften, am Gesäß, an den Oberschenkeln und an den Armen ab. Durch derartige Fettanlagerungen ergibt sich eine typische Birnenform. In der medizinischen Fachsprache wird eine solche Fettverteilung als periphere Adipositas bezeichnet. Nur 20% der übergewichtigen Männer sind von einer peripheren Adipositas betroffen, welche gemeinhin als weniger gefährlich beurteilt wird, weil die Fettanlagerungen dabei schneller wieder abgebaut werden können.

Apfel
Bei 80% der übergewichtigen Männer wird das Fett vornehmlich im Bauchbereich gespeichert. Diese markante Fettanlagerung, die den Körper apfelförmig erscheinen lässt, wird umgangssprachlich auch gerne als Bierbauch bezeichnet. In der Medizin spricht man hier von der abdominalen Adipositas, welche nur bei 15% der übergewichtigen Frauen feststellbar ist.

Siehe hierzu auch: Taille-Hüft-Verhältnis (THV)

A-Typ

Figurtypen / Körpertypen: A-TypDer A-Typ ist überwiegend bei Frauen vorzufinden und nur selten bei Männern festzustellen. Man bezeichnet diesen Figurtyp auch als Birne oder Dreiecksform. Die Hüften fallen beim A-Typen rund aus („gebärfreudiges Becken“). Sie sind breiter als der Brustbereich. Die Schultern sind beim A-Typen in der Regel schmaler als der restliche Oberkörper. Die Taille ist oft schmal und ausgeprägt. Während der Bauch meist flach ausfällt, sind der häufig Po rund und die Oberschenkel kräftig. Die Arme des A-Typen sind lang und dünn.

Da beim A-Typen die Hüften breit und die Schultern schmal ausfallen, muss die Matratze bzw. Schlafunterlage bei diesem Körpertyp besonders stark im Hüftbereich nachgeben und so ein tieferes Einsinken des Beckens erlauben.

I-Typ / H-Typ / E-Typ

Figurtypen / Körpertypen: I-TypKennzeichnend für den I-Typen sowie für den H-Typen ist eine sehr gerade Körperform. Beide Körpertypen zeichnen sich dadurch aus, dass Schulter, Brust und Taille in etwa ein identisches Maß aufweisen. Auch die Hüfte ist beim I-Typen und H-Typen kaum ausgeprägt, Bauch und Po sind meist flach und bei Frauen gibt es nur wenig Brust. Die Arme sind in der Regel lang und dünn. Beide Körpertypen lassen sich auch als Rechteckform definieren, wobei das Rechteck beim I-Typen schmaler ausfällt als beim H-Typen.

Der I-Typ ist von einer sehr schlanken Statur, häufig auch groß und sehr gut trainiert. Für den linear gebauten I-Typen gibt es auch die Bezeichnungen Röhre oder Tulpe. Frauen im I-Typus sind oft von geringerer Körpergröße und leichtgewichtig.

Der H-Typ wird teilweise auch als Bananentyp bezeichnet. Die Figur des H-Typen wird auch als klassisch oder maskulin (gilt auch für Frauen mit diesem Körpertyp) definiert. Er ist oft wie der H-Typ größer gewachsen, wobei das Körpergewicht im Vergleich höher ausfällt, so dass Personen dieses Figurtyps häufig schwerer sind. Da der Schulterbereich und die Hüfte beide ausgeprägt breit ausfallen, übt der H-Typ deshalb sehr viel Druck auf seine Schlafunterlage aus, was bei der Zusammenstellung der Bettausstattung unbedingt berücksichtigt werden muss.

Sowohl beim I-Typen als auch beim H-Typen ist üblicherweise kein Übergewicht festzustellen.

Gelegentlich liest man auch vom E-Typen, welcher vom Grundprinzip ähnlich wie der H-Typ gebaut ist. Auch der E-Typ ist groß gewachsen und bringt dementsprechend mehr Gewicht auf die Waage. Der Umfang von Schultern, Bauch und Becken weist beim E-Typen in etwa identische Maße auf. Das Körpergewicht verteilt sich beim E-Typen relativ gleichmäßig.

X-Typ

Figurtypen / Körpertypen: X-TypFür den X-Typen gibt es auch die Bezeichnung Sanduhr, was daher rührt, dass bei diesem Figurtyp Schultern bzw. Brustbereich sowie die Hüfte sehr ausgeprägt sind, während die Taille auffällig schmal ausfällt. Auf diese Weise entsteht eine typische X-Form bzw. Sanduhr-Form. Der X-Typ weist beim Brust- sowie Hüftumfang in etwa identische Maße auf. Er ist der klassische weibliche Figurtyp, wobei Po und Oberschenkel meist feminine Rundungen aufweisen. Eine weitere Bezeichnung für den X-Typen ist Wespe.

Die sehr schmal ausfallende Taille des X-Typen macht eine Schlafunterlage erforderlich, die die Taille optimal (unter-)stützt.

V-Typ / Y-Typ

Figurtypen / Körpertypen: V-TypStatt vom V-Typen ist häufig auch vom Apfeltypen oder von einer umgedrehten Dreiecksform die Rede. Die Schulter- und Brustpartie ist beim V-Typen sehr stark ausgeprägt. Taille und Hüfte fallen hingegen beim V-Typen schmal aus. Frauen im V-Typus haben oft eine große Oberweite. Die Beine des V-Typen sind häufig schlank mit festen Waden. Der V-Typ neigt zu Fettablagerungen am Rücken, den Oberarmen, am Bauch und der Taille, wodurch der Oberkörper noch stärker an eine Apfelform erinnert. Das Gesäß fällt beim V-Typen meist klein und flach aus.

Ähnlich wie der V-Typ ist der Y-Typ, welcher sich bei Männern einer großen Beliebtheit erfreut, obwohl er nur verhältnismäßig selten festzustellen ist. Beim Y-Typ sind die Schultern und der Rücken breit angelegt. Der Brustbereich des Y-Typen ist klar definiert. In Relation zu den Schultern fallen die Hüften des Y-Typen eher schmal aus. Die Taille ist häufig kaum definiert.

Die breiten Schultern des V-Typen bzw. Y-Typen erfordern eine Schlafunterlage, die eine ausgeprägte Schulterentlastung bzw. ein tieferes Einsinken der Schulterpartie ermöglicht.

Körpergewicht

Welche Rolle spielt das Körpergewicht bei der Wahl von Bett und Matratze?Das Körpergewicht spielt beim Bettenkauf eine sehr wichtige Rolle. Es sollte insbesondere bei der Wahl von Matratze und Unterfederung berücksichtigt werden, da das Gewicht in Verbindung mit der Gewichtsverteilung über den Körper (siehe hierzu auch: Körpertypen) die Anforderungen definiert, die an die Schlafunterlage gestellt werden.

Zusätzlich ist hierbei außerdem noch die bevorzugte Schlafposition miteinzubeziehen, weil der Körper in Seitenlage anders als in Rückenlage unterstützt sowie entlastet werden muss. So sollte die Wirbelsäule bei seitlicher Schlafposition mit einer geraden Linie vom Hals bis zum Steiß durchzogen werden können. Wenn man auf dem Rücken liegt, sollte die Wirbelsäule ihre natürliche Doppel-S-Form beibehalten können. Die Schlafunterlage muss in beiden Fällen an den korrekten Stellen nachgeben (einsinken ermöglichen) und in anderen Bereichen einen gewissen Widerstand leisten, um den Körper dort zu unterstützen und zu tragen. Das Schlafen auf dem Bauch soll an dieser Stelle nicht unberücksichtigt bleiben. Diese Schlafposition ist allerdings nur wenig empfehlenswert und konkret darauf abgestimmte Lösungen zur Bettausstattung kaum verfügbar. Weitere Informationen zu den verschiedenen Schlafpositionen sowie zur richtigen Ausstattung der Schlafstätte im Betten.at Magazin:

 

Verschiedene Kennzahlen, Kategorien und Risikoklassifizierungen für das Körpergewicht
bzw. die Bewertung von Übergewicht

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Taillenumfang

Ärzte haben schon Ende der 1940er Jahre eine Verbindung zwischen Fettanlagerungen am Bauch und Krankheitsbildern wie erhöhtem Blutzucker, erhöhten Blutfettwerten oder Bluthochdruck festgestellt. Beim umgangssprachlichen „Hüftgold“ (Fettansammlungen an den Hüften) war allerdings das Auftreten der genannten Erkrankungen nicht zu beobachten.

Aus diesem Grund wird dem Umfang der Taille eine besondere Bedeutung beigemessen, wenn es um die Beurteilung von Übergewicht sowie um die Einschätzung des gesundheitlichen Risikos der überschüssigen Kilos geht.

Bei Frauen zeigt ein Taillenumfang >80cm und bei Männern ein Taillenumfang >94cm ein mäßig erhöhtes Risiko für das Auftreten der oben genannten Erkrankungen an. Übersteigt der Wert für den Taillenumfang bei Frauen 88 cm und bei Männern 102 cm ist das Krankheitsrisiko stark erhöht.

Die World Health Organisation WHO empfiehlt die Messung des Taillenumfangs zur Risikobewertung von Übergewicht.



Taille-Hüft-Verhältnis (THV) / waist-to-hip ratio (WHR)

Zu Beginn der 1980er Jahre hat sich weltweit die Bestimmung des Taille-Hüft-Verhältnisses – kurz: THV – (international: waist-to-hip ration – kurz: WHR) zur Einteilung und Bewertung der Körperfettverteilung durchgesetzt.

Wo wird gemessen?

Gemessen wird der Taillenumfang zwischen der Unterkante der untersten Rippe und dem Beckenkamm. Der Umfang der Hüfte wird an der breitesten Stelle der Hüften gemessen.

Die Formel zur Berechnung des Taille-Hüft-Verhältnisses lautet:

THV = Umfang der Taille / Umfang der Hüfte

Bei Zugrundelegung dieser Formel spricht man bei einer Person – in Abhängigkeit von ihrem Körper- bzw. Figurtypus – von Übergewicht, wenn folgende Werte berechnet werden:

Körpertyp Birnenform: < 0,85 Frauen | < 1,0 Männer Körpertyp Apfelform: > 0,85 Frauen | > 1,0 Männer

Siehe hierzu auch: Übergewicht und Körpertypen

Kleines Rechenbeispiel:

Die oft propagierte Idealfigur von Frauen mit den Maßen 90-60-90 zeichnet sich durch ein Taille-Hüft-Verhältnis von 0,67 aus.


Body-Mass-Index (BMI)
Tabelle BMI - Body-Mass-Index

Der mit BMI abgekürzte Body-Mass-Index ist eine relativ bekannte und verbreitete Kennzahl, wenn es um die Bewertung des Körpergewichts einer Person geht. Beim Body-Mass-Index wird das Körpergewicht in Relation zum Körpergewicht gesetzt.

Die Formel zur Berechnung des Body-Mass-Index lautet:

BMI = Körpergewicht (in kg) : (Körpergröße in m)²

Beispiel – Person mit 1,70 m Körperlänge und 65 kg Körpergewicht:

65 : (1,70)²
65 : (1,70 x 1,70)
65 : 2,89 = 22,49

BMI = 22,49

Was sagt der BMI aus?

BMI Werte – Mann:

  • Untergewicht: unter 20
  • Normalgewicht: 20-25
  • Übergewicht: 26-30
  • Fettleibigkeit: 31-40
  • starke Fettleibigkeit: ab 40

BMI-Werte – Frau:

  • Untergewicht: unter 19
  • Normalgewicht: 19-24
  • Übergewicht: 25-30
  • Fettleibigkeit: 31-40
  • starke Fettleibigkeit: ab 40

Wichtige Hinweise zum Body-Mass-Index:

Obwohl bei der Berechnung des BMI zwar die beiden Parameter Körpergröße und Körpergewicht herangezogen werden, eignet sich der BMI nicht, um zu beurteilen, ob es sich bei einem höheren Körpergewicht um einen erhöhten Fettanteil (Übergewicht, Adipositas) oder um einen erhöhten Muskelanteil (wie z.B. bei einem Bodybuilder) handelt. Bei einem hohen BMI-Wert kann es sich entsprechend auch um eine überdurchschnittlich muskulöse Person handeln, bei der hingegen der allgemeinen Definition von Übergewicht keine vermehrten Fettablagerungen vorhanden sind. Dementsprechend ist ein vom Normalgewicht abweichender BMI-Wert kein konkretes Indiz für Fettleibigkeit, da es sich auch um ein Plus an Muskelmasse handeln kann. Eine falsche Erhöhung des BMI-Wertes kann ebenfalls durch Krankheit bedingt sein, wenn z.B. schwergradige Ödeme (Wassereinlagerungen) vorliegen.

Wenn die Extremitäten nur schwach bemuskelt sind, führt dieses zu einem geringeren BMI. Eine Person mit einer derartig schwach ausgeprägten Extremitätenmuskulatur kann trotz eines BMI Wertes im normalgewichtigen Bereich Übergewicht bis hin zu Adipositas aufweisen.

Es gibt auch kritische Meinungen zum Body-Mass-Index bzw. zu seiner Handhabung, wie Sie unter dem zweiten Link unserer weiterführenden Informationen zum BMI im Internet nachlesen können:

http://www.nutrisurvey.de/info/interaktives/bmi.htm
https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/rund-und-trotzdem-gesund-body-mass-index-wird-zu-streng-gehandhabt/

Rolle des Körpergewichts bei der Wahl von Bett und Bettausstattung

Wie bereits erwähnt, gehört das Körpergewicht zu den wichtigen Faktoren, wenn es um die Auswahl von Matratze und Unterfederung bzw. Lattenrost geht. Darüber hinaus sollte bei einem höheren Körpergewicht auch besonderes Augenmerk auf die Stabilität der Bettrahmenkonstruktion gelegt werden. Diese sollte aus robusten Materialien bestehen, die so miteinander verbunden sind, dass sie auch höchsten Belastungen problemlos standhalten. Bei Doppelbetten empfiehlt sich die Entscheidung für ein Modell, welches einen Mittelholm zur durchgängigen Lattenrostauflage bietet, da dieses deutlich stabiler als eine punktuelle Auflage des Lattenrostes an wenigen Stellen ist.

Bei den Matratzen gibt es viele verschiedene Arten wie Federkernmatratzen (mit Bonell- oder (Tonnen-)Taschenfederkern), Latexmatratzen, Kaltschaummatratzen oder Viscoschaummatratzen. Allen Matratzenarten ist gemein, dass eine Einteilung nach Härtegraden erfolgt. Diese Härtegrade, welche mit „H“ in Verbindung mit einer Zahl (1-5) gekennzeichnet werden, geben nicht konkret wieder, wie fest eine Matratze ist, sondern beziehen sich auf die Eignung für ein bestimmtes Körpergewicht. Generell gilt hier, je höher das Körpergewicht je höher muss der Härtegrad einer Matratze sein.

Mit dem Matratzen-Härtegrad gibt es allerdings ein großes Problem, welches darin besteht, dass dieser nicht genormt ist. Dementsprechend steht keine verbindliche Norm zur Verfügung, die die genaue Eignung einer H1-, H2-, H3-, H4- oder H5-Matratze definiert. Jeder Hersteller legt hier eigene Richtlinien zugrunde, was eine Vergleichbarkeit erschwert bzw. unmöglich macht.

Trotz der fehlenden Härtegradnormung für Matratzen sind häufig pauschalisierte Angaben zur Gewichtseignung der verschiedenen Härtegrade zu finden:

  • Härtegrad 1 – H1: weich (soft, sehr weich), bis 60 kg
  • Härtegrad 2 – H2: mittel (medium, weich), bis 80 kg bzw. 85 kg
  • Härtegrad 3 – H3: hart (fest), über 80 kg bzw. 85 kg
  • Härtegrad 4 – H4: fest (sehr fest), ab 100 kg bis 130 kg
  • Härtegrad 5 – H5: sehr fest (extrem fest), ab 130 kg

Darüber hinaus gibt es eine Richtwerttabelle zur Härtegradwahl bei Matratzen, die neben dem Körpergewicht auch die Körpergröße berücksichtigt, da sie sich am BMI orientiert:

Tabelle: Body-Mass-Index zur Auswahl des Härtegrades bei Matratzen

Body-Mass-Index als Richtwert zur Auswahl des Härtegrades bei Matratzen

Grundsätzlich ist der Ansatz bei der Härtegradwahl nicht nur das Körpergewicht zu berücksichtigen, sondern auch die Körperlänge einzubeziehen, sinnvoll. Verteilt sich zum Beispiel ein Körpergewicht bei einer Frau nur auf eine Körperlänge von 1,45 m wird diese in der Regel einen höheren Härtegrad als eine Frau mit einer Körperlänge von 1,75 m und einem identischen Körpergewicht von 60 kg benötigen. Die punktuelle Belastung pro cm² kann also bei identischem Körpergewicht und stark abweichender Körperlänge wesentlich anders ausfallen, was berücksichtigt werden muss, wenn es um die Auswahl einer optimalen Matratze geht.

Dennoch eignet sich diese Tabelle nur bedingt als Entscheidungshilfe für die Bestimmung des notwendigen bzw. optimalen Härtegrades einer Matratze, weil z.B. die Härtegrade – wie erwähnt – hersteller- und produktabhängig sehr unterschiedlich festgelegt sind. Im Betten.at Online-Shop finden Sie deshalb stets bei allen Matratzen neben einer von uns aufgrund einheitlicher eigener Maßstäbe definierten Gewichtsempfehlung für die Härtegrade auch immer weiterführende Informationen beispielsweise zur wahrgenommenen Festigkeit der Matratze sowie zu ihrer Eignung für die verschiedenen Schlafpositionen. Außerdem bieten wir einen umfangreichen Fragebogen zur Modellauswahl bei unseren Matratzen an, der verschiedenste Parameter berücksichtigt. (siehe hierzu auch: Betten.at Matratzenberatung). Wenn Sie mehr über den Matratzen-Härtegrad erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel: Wie finde ich die passende Matratze für mein Körpergewicht – welcher Härtegrad passt zu mir? im Betten.at Magazin.

Der Härtegrad ist übrigens nicht nur für die Auswahl einer Matratze relevant, sondern ebenfalls von Bedeutung, wenn Sie sich für ein Boxspringbett interessieren. Bei Boxspringbetten wird der Härtegrad in der Regel durch die auf der Federkern-Box aufliegenden Matratze definiert. Modellabhängig kann der Härtegrad sich auch durch die Kombination einer bestimmten Boxen-Ausführung mit der Matratze ergeben. Auch die Härtegrade bei Boxspringbetten sind nicht einheitlich genormt, so dass es auch hier sehr große Unterschiede in Abhängigkeit von Hersteller und Modell gibt. Im Betten.at Online-Shop legen wir zur Definition der Härtegrade der Boxspringbetten unseres Sortimentes einen einheitlichen Maßstab zugrunde, über den wir auch die jeweiligen Gewichtsempfehlungen definieren. Zusätzlich gibt es für jedes unserer hochwertigen Schlafsysteme eine Vielzahl an weiterführenden Informationen zur Entscheidungsfindung, die unter anderem verschiedene Schlafpositionen miteinbeziehen.

Der Lattenrost bzw. die Unterfederung sollte zunächst zur gewählten Matratzenart passen. Bei einem höheren Körpergewicht sollte die Wahl auf ein Modell in XXL-Ausführung fallen, da diese nicht nur wesentlich stabiler konstruiert sind, sondern noch einmal die besonderen Anforderungen, die eine schwerere Person an die Schlafunterlage stellt, berücksichtigt. Daraus ergibt sich im Zusammenspiel mit einer geeigneten Matratze eine optimale und ergonomische Liegestätte, welche an den richtigen Stellen unterstützt oder eben entsprechend nachgibt.

Matratzen in einem hohen Härtegrad sowie XXL-Lattenroste sollten nur von Personen verwendet werden, die ein entsprechend hohes Körpergewicht auf die Waage bringen. Leichtere Personen werden auf derartigen Schlafunterlagen ähnlich wie auf einem Brett gelagert, da diese viel zu hart sind und kein Einsinken sowie keine Körperanpassung mehr erlauben. Gleiches gilt auch im umgekehrten Fall: Bettet sich eine schwergewichtige Person auf einer Schlafunterlage, die auf die Bedürfnisse einer leichteren Person zugeschnitten ist, ist dieses nicht nur ergonomisch sehr ungünstig, sondern auch kaum zuträglich für einen gesunden, erholsamen Schlaf. Die schwere Person würde viel zu weich liegen, was ein zu starkes Einsinken bzw. Durchhängen der Körpermitte zur Folge hat. Der Körper wird nicht gestützt und die Wirbelsäule gerät in eine unentspannte, unnatürliche Form.

Körperlänge

Die Länge des Körpers bzw. die Körpergröße ist unter anderem von Bedeutung, wenn es um die Bewertung des Körpertypen oder um die Berechnung des Body-Mass-Index geht. Sehr wichtig ist außerdem die Einbeziehung der Körperlänge, wenn es um die Festlegung der Bettlänge sowie um die Auswahl des passenden Bettdeckenformates geht.

Welches Format sollte die Bettdecke haben?

Welche Formate gibt es bei Bettdecken? Welche Größe ist optimal?Bei den Bettdecken gibt es verschiedene Standardgrößen, wobei 135 x 200 cm die Bettdeckengröße ist, die am häufigsten zu finden ist. Daneben gibt es Bettdecken in Überbreite (155 x 200 cm) und in Komfortgröße (155 x 220 cm). Bettdecken, die für Doppelbetten angeboten werden, haben im Standard ein Format von 200 x 200 cm und in Komfortgröße ein Format von 240 x 220 cm oder 260 x 240 cm.

Allgemein sagt man, dass die Bettdecke etwa 50 cm breiter als die Matratze sein sollte. Daraus ergibt sich, dass die Standardgröße 135 x 200 cm für 80 cm sowie für 90 cm breite Betten eine gute Wahl ist. Bei einem Bett mit 100 cm Breite dürfte es hingegen schon die Überbreite 155 x 200 cm sein.

Die passende Länge der Bettdecke orientiert sich an Ihrer Körperlänge. Hier gilt generell, dass die Decke ca. 20 cm länger als Ihr Körper ausfallen sollte. Bettdecken in Standardlänge empfehlen sich entsprechend für Personen bis ca. 1,80 m. Wer größer ist, sollte über die Anschaffung einer Bettdecke in Überlänge nachdenken.

Neben der Größe sind bei der Auswahl der optimalen Bettdecke noch weitere Kriterien wie z.B. die Wärmewirkung von Bedeutung. Im Betten.at Online-Shop bieten wir Ihnen zur schnellen Auswahl eine Einteilung der Bettdecken unseres Sortiments nach jahreszeitlicher Eignung.

Weitere Informationen im Betten.at Magazin: Einführung in die Welt der Bettdecken

Wie lang sollte ein Bett sein?

Für die Bettlänge gilt generell, dass diese mindestens 15 cm (besser noch 20 cm) länger als der Nutzer des Bettes sein sollte. Die Standardlänge von Betten beträgt 200 cm. Hier sind entsprechend Personen mit einer Körperlänge bis etwa 1,85 m in der Regel gut aufgehoben. Ab einer Körperlänge von 1,85 m empfiehlt sich dementsprechend die Verwendung eines Bettes in Überlänge. Für die Überlängen gibt es zwei Standards bei Betten: 2,10 m und 2,20 m. Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass Betten sowie Matratzen/Lattenroste vereinzelt auch in der Unterlänge 1,90 m angeboten werden.

Ist das Bett zu kurz gewählt, kommt es automatisch zu einer gekauerten Schlafhaltung, die der erforderlichen Entspannung der Muskulatur entgegensteht und sich so nachhaltig negativ auf die Bandscheiben auswirken kann.

Wie breit sollte ein Bett sein?

Als Idealmaß für ein Einzelbett wird eine Bettbreite zwischen 90 cm und 100 cm angegeben. Daraus ergibt sich für Doppelbetten eine ideale Breite von 180 cm (2 x 90 cm) bzw. (2 x 100 cm). Sind die Platzverhältnisse eingeschränkt, kann auf die Einzelbettbreite 80 cm bzw. auf die Doppelbreite 160 cm (2 x 80 cm) ausgewichen werden. Von einer noch geringeren Breite ist abzuraten, weil dann kaum noch ausreichend Fläche zur nächtlichen Bewegung zur Verfügung steht. Ein kleines Doppelbett mit 140 cm Breite ist daher meist lediglich für junge Leute noch gerade so hinnehmbar.

Wie hoch sollte ein Bett sein?

Die Höhe des Bettes (oberer Abschluss der Liegefläche) hängt mit der eigenen Körperlänge zusammen. Das Bett sollte so hoch sein, dass man beim seitlichen Sitzen auf der „Bettkante“ die Füße auf dem Boden aufstellen kann. Wenn die Füße in der Luft „baumeln“, ist das Bett zu hoch. Sollten die Knie zu doll durchgedrückt sein, ist das Bett zu niedrig. Beides ist nicht sinnvoll, da ein Hereinklettern und Herausspringen aus dem Bett ebenso unangenehm wie ein mühsames Hochkämpfen aus zu niedriger Position ist.

Ideal ist es, wenn sich das Becken oberhalb der Knie befindet, weil so ein leichteres Aufstehen möglich ist. Es sollte jedoch zumindest so sein, dass sich Becken und Knie auf einer Höhe befinden. Sind die Knie höher als das Becken wird es schwerer mit dem Aufstehen.

Um einen groben Anhaltspunkt zu haben, welche Betthöhe für Sie passend ist, können Sie die Sitzhöhe eines für Sie bequemen Stuhls oder Sofas messen. In der Regel liegt die optimale Betthöhe zwischen 45 cm und 60 cm.

Teilen sich zwei unterschiedlich große Personen ein Doppelbett, sollte dieses in der Höhe vorrangig auf die kleinere Person abgestimmt sein. Optimalerweise sucht man nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner (gerade noch angenehm für die kleinere Person und ggf. gerade im Bereich der optimalen Einstiegshöhe für die größere Person).

Abgesehen davon, dass niedrige Betten wenig ergonomisch und komfortabel beim Ein- und Ausstieg sind, haben diese auch noch den Nachteil, dass die Luftumwälzung hier schlechter von statten geht als bei hohen Modellen. Es kann zudem auch gesundheitlich belastend sein, wenn man zu dicht am Boden schläft (Staub, Kälte).

Körpergerechte Matratze: Darauf kommt es an

Bei einer körpergerechten Matratze gibt die Matratze an den richtigen Stellen nach und unterstützt den Körper an anderen Stellen optimal.

Damit eine Matratze körpergerecht ist, also die individuell variabel ausfallenden, spezifischen Anforderungen einer Person optimal erfüllt, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Körpergewicht → Modellwahl / Wahl des Härtegrades
  • Größe / Körperlänge → Matratzenlänge
  • Körperbau / Körpertyp → hier ist insbesondere das Verhältnis von Schulter-Taille-Hüfte von Bedeutung – an welchen Stellen muss die Matratze besonders nachgeben und wo besonders stützen
  • Bevorzugte Schlafposition → auf welche Anforderungen sollte die Matratze optimal zugeschnitten sein, um ergonomisches Einsinken zu erlauben (Punktbelastung Schulter und Hüfte ist bei Seitenschläfern wesentlich höher als bei Rückenschläfern)
  • Schmerzbereiche / körperliche Probleme → wo sollte der Körper entlastet bzw. besonders durch die Matratze unterstützt werden
  • Alter → generell wird hierzulande bevorzugt auf tendenziell harten Matratzen geschlafen – für junge Menschen ist dieses meist überhaupt kein Problem, während ältere Personen unbedingt auf eine druckfreie Lagerung von Wirbelsäule und Gelenken angewiesen sind und deshalb eine weichere Schlafunterlage benötigen.

Die Matratzenart, die sich anhand des Kernmaterials definiert (z.B. Taschenfederkern oder Kaltschaum) spielt grundsätzlich eine weniger große Rolle. Eher nachteilig sind jedoch oft Bonell-Federkernmatratzen, da diese eine flächenelastische Wirkung aufweisen und sich aus diesem Grund beispielsweise bei Seitenlage oft nur unzureichend an die Körperkonturen anpassen, wodurch in der Regel kaum eine ergonomische Lagerung des Körpers erreicht wird.

Daneben sind Matratzenart und Ausführung der Matratze von Bedeutung, wenn spezielle Anforderungen gestellt werden. Personen, die leichter frieren, benötigen eine Schlafunterlage, die mehr Wärme spendet. Wer zu vermehrtem Schwitzen neigt, sollte eine Matratze wählen, die sich durch einen guten Feuchtigkeitsabtransport und eine hohe Atmungsaktivität auszeichnet, was z.B. bei Kaltschaummatratzen der Fall ist. Allergiker brauchen beispielsweise eine Matratze mit waschbarem Bezug und ggf. mit einer besonderen textilen Ausrüstung, um die allergene Belastung so weit wie möglich zu reduzieren.

Eine körpergerechte Matratze trägt der Anatomie des Menschen Rechnung. Dieses wird durch eine Einteilung der Matratze in verschiedene Zonen erreicht. Besonders bewährt haben sich Matratzen mit einer Einteilung in fünf oder sieben derartige Liegezonen. Die verschiedenen Zonen einer 5-Zonen- bzw. 7-Zonen-Matratze sind durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien oder Einschnitte im Material verschieden weich oder fest ausgeführt. So ist der Lagerungsbereich für die Schulter oder die Hüfte weicher, damit diese schweren Körperpartien besser in die Schlafunterlage einsinken können. Im Bereich des Kopfes oder der Taille ist die Matratze entsprechend fester ausgeführt, um diese Körperpartien zu stützen und die Wirbelsäule so in einer entspannten Lage zu halten.

Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen die Lektüre des Artikels: Welche Matratze passt zu mir – Worauf muss ich beim Kauf einer Matratze achten? im Betten.at Magazin.

Kopfkissen nicht vergessen!

Körpergerechtes Kissen nicht vergessen z.B. ein Nackenstützkissen.Die empfindliche Halswirbelsäule wird von keiner Matratze optimal gestützt. Wählen Sie deshalb in Abhängigkeit von Ihrer bevorzugten Schlafposition sowie passend zu Ihren persönlichen Vorlieben ein Kopfkissen für Ihr Bett aus. Ob Sie dabei mit einem klassischen Federkissen oder mit einem speziellen Nackenstützkissen besser liegen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Zu den Standardformaten bei den Kopfkissen gehören das quadratische Kissen in 80 x 80 cm sowie das rechteckige Kissen in 40 x 80 cm.

Lesen Sie dazu mehr im Betten.at Magazin: Das optimale Kopfkissen

Matratzenberatung: So einfach gelangen Sie im Betten.at Shop zur passenden Matratze

Um Ihnen den Weg zu einer optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Matratze zu erleichtern, stellen wir Ihnen im Betten.at Online-Shop einen Fragebogen zur Verfügung, der für Sie automatisiert passende Matratzenmodelle ermittelt. In mehreren Schritten werden hierzu alle relevanten Parameter von der Wunschgröße über Ihre körperlichen Merkmale und Schlafgewohnheiten bis hin zu Ihren persönlichen Liegewünschen abgefragt. Im Anschluss erhalten Sie eine Auswahl geeigneter Modelle, die sich dann in Ruhe anschauen können.

Klicken Sie hier, um direkt zum Matratzenfragebogen im Online-Shop zu gelangen

Exklusive Matratzenkollektion nach höchsten ergonomischen Standards: youSleep

youSleep - Betten.at Marke für körpergerechtes Liegen und SchlafenWenn Sie auf der Suche nach einer Kaltschaummatratze oder generell nicht auf ein bestimmtes Matratzenmaterial festgelegt sind, empfehlen wir Ihnen unser Sortiment an innovativen youSleep-Kaltschaummatratzen. Die youSleep Matratzen haben wir von Betten.at in enger Zusammenarbeit mit dem IGR (Institut für Gesundheit und Ergonomie GmbH) und dem Matratzenexperten Walter Braun entwickelt. Aktuell stehen verschiedene Ausführungen der hochwertigen Kaltschaummatratze zur Verfügung, die jeweils auf unterschiedliche Anforderungen optimiert sind.

Persönliche Fachberatung am Telefon oder per Mail:

Gerne stehen wir Ihnen auch am Telefon oder per Mail für eine individuelle Beratung zur Matratzenwahl zur Verfügung. Dabei beantworten wir Ihnen selbstverständlich auch alle weiteren Fragen rund um die Zusammenstellung eines körpergerechten Bettes und geben Ihnen weitere Informationen zur Auswahl sowie konkrete Produktempfehlungen an die Hand.

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.at und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.at-Schlafmagazin.

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