Detox und Schlaf

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Detox und SchlafWenn man sich mit einem gesunden Lebensstil befasst und sich zu diesem Thema informiert, wird man früher oder später auch über den Begriff „Detox“ stolpern. – Detox ist eine Abkürzung des englischen Begriff detoxification und bedeutet so viel wie Entgiftung. Gemeint ist damit die Entgiftung des Organismus bzw. die Befreiung des Körpers von schädlichen bis giftigen Substanzen. Der Körper verfügt hierzu bereits über die passende Ausstattung in Form von Leber und Nieren.

In diesem Schlafmagazin Artikel befassen wir uns intensiver mit Detox, zeigen auf, welche Bedeutung Detox für den Schlaf hat, und gehen auf verschiedene Detox-Methoden und Verhaltensweisen ein, die dabei helfen können, den Schlaf zu verbessern.

Was ist Detox?

Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich beim Ausdruck Detox um eine informelle Abkürzung des englischen Begriffs detoxification, was sich mit Entgiftung übersetzen lässt. Dabei geht es darum, dass der Körper von schädlichen Substanzen gereinigt bzw. entgiftet wird.

Detox - SaftkurIm Bereich der Ernährung und des Lebensstils nimmt Detox meist Bezug auf bestimmte Diäten oder Entgiftungsprogramme für den Körper. Damit kann z. B. der Verzicht auf ausgewählte Nahrungsmittel oder der Konsum spezieller Smoothies und Säfte (Stichwort: Saftkur) verbunden sein.

Im Bereich der Medizin versteht man unter einer Entgiftung bzw. Detox die Beseitigung schädlicher Substanzen aus dem Körper. Dieses kann erforderlich sein, wenn sich jemand vergiftet hat oder drogen- bzw. alkoholabhängig ist.

Detox kann sich auch auf Umwelt oder Haushalt beziehen und da Maßnahmen zusammenfassen, die dazu dienen, die Umwelt oder den Haushalt von schädlichen Stoffen zu befreien. Dieses kann beispielsweise die Nutzung umweltfreundlicher bzw. umweltverträglicher Produkte, Beseitigung von Schadstoffen aus der Luft oder die reduzierte Verwendung von Chemikalien im Haushalt umfassen.

Wichtig zu wissen ist, dass der Begriff Detox nicht unumstritten ist und insbesondere im Bereich von Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und Diäten immer mit Vorsicht betrachtet werden sollte.

Was ist Digital Detox?

In unserem Alltag spielt das Smartphone heutzutage eine wichtige Rolle und kann auch durch Apps u. Ä. hilfreich sein, wenn es um das Erreichen persönlicher (Gesundheits-)Ziele geht.

Ist man jedoch ständig erreichbar und nutzt sein Smartphone für fast alles (Wecker, Kalender, Erinnerungsfunktion, Nachschlagewerk, Navigator, Übersetzer, Kochhilfe, Lektüre…), ist dieses übertrieben und kann schädlich für Gesundheit und Wohlbefinden sein.

Eine übermäßige Smartphone Nutzung kann zu Stress, Konzentrationsproblemen und Schlafstörungen führen.

Im Rahmen von Digital Detox – einer digitalen Entgiftungskur – gönnt man sich aktiv Ruhepausen von den digitalen Medien und ignoriert insbesondere das Smartphone für eine gewisse Zeit.


Wie hängen Detox und Schlaf zusammen?

Der Schlaf spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung und Regeneration des Körpers. Während des Schlafes durchläuft der Organismus unterschiedliche Phasen, darunter den Tiefschlaf und den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement, Traumschlaf), welche für verschiedene Aspekte der Regeneration und Entgiftung von Bedeutung sind.

Detox im Schlaf

Lymphsystem
Die Aktivität des zentralen Nervensystems ist während des Schlafs herabgesetzt, wodurch es dem lymphatischen System erleichtert wird, Abfallprodukte und Toxine aus dem Gehirn zu beseitigen. Während der Nachtruhe zeigt das glymphatische System, eine Art Reinigungssystem des Gehirns, eine höhere Aktivität.

Ausscheidung
Der Körper scheint während des Schlafes einige Giftstoffe – bestimmte Stoffwechselprodukte eingeschlossen – vermehrt auszuscheiden.

Leberentgiftung
Die Leber spielt eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung des Körpers. Während des Schlafes kann die Leber bestimmte Giftstoffe abbauen und neutralisieren.

Regeneration im Schlaf

Zellreparatur und Wachstum
Während des Schlafes werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die die Zellreparatur und das Zellwachstum fördern, was wichtig für die Reparatur von Geweben, Muskeln und Knochen ist.

Immunsystem
Der Schlaf spielt eine Schlüsselrolle für ein gut funktionierendes Immunsystem. Erholsamer Schlaf fördert z. B die Produktion von Zytokinen, die für die Bekämpfung von Infektionen und Entzündungen wichtig sind.
Lesen Sie hierzu auch:
Immunsystem stärken durch guten Schlaf

Stressabbau
Der Schlaf hilft auch dabei, Stresshormone zu regulieren, wodurch der Körper die Belastungen des Tages abbauen kann.
Lesen Sie hierzu auch:
Hormone und Schlaf
Stress und seine Auswirkungen auf den Schlaf


Worauf sollte man im Zusammenhang mit Detox bei der Ernährung achten?

Vitaminen ist für die Gesundheit und den Schlaf wichtig. Wer sich bewusst ernährt und darauf achtet, Schadstoffe bzw. schädliche Inhaltsstoffe bei der Auswahl seiner Nahrungsmittel und Getränke zu vermeiden, sorgt dafür, dass sich weniger Toxine im Körper ansammeln und die körpereigenen Detox-Prozesse optimal ablaufen können.

Tipps für eine detox-freundliche und gesunde Ernährung:

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für die Unterstützung der Nieren und des lymphatischen Systems bei der Ausscheidung von Toxinen. Man sollte daher ausreichend Wasser über den Tag verteilt trinken.

Früchte und Gemüse sind reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen, die dem Körper helfen können, freie Radikale zu neutralisieren und Entgiftungsprozesse zu fördern. Grünes Blattgemüse, Beeren, Äpfel, Zitrusfrüchte und Kreuzblütlergemüse wie Brokkoli sind gute Optionen.

Ballaststoffe unterstützen die Verdauung und können dazu beitragen, den Darm zu reinigen. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sind gute Ballaststoffquellen.

Proteine sind wichtig für die Reparatur und den Aufbau von Gewebe. Wählen Sie magere Proteinquellen wie Fisch, Geflügel, Bohnen, Linsen und Nüsse.

Einige Kräutertees, wie Pfefferminze oder Ingwertee, können beruhigend auf den Magen wirken und den Verdauungstrakt unterstützen.

Reduzierter Konsum oder vollständiger Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel, die oft zugesetzte Chemikalien und Konservierungsstoffe enthalten können. Besser frische und möglichst unverarbeitete Lebensmittel auf den Speiseplan setzen.

Gesunde Fette, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, können entzündungshemmend wirken. Fette aus Fisch, Leinsamen, Chiasamen und Nüssen sind gute Quellen.

Verzicht auf Alkohol- und Tabakkonsum, da die damit aufgenommen Substanzen belastend auf den Organismus wirken und ihn schädigen können.


Welche Rolle spielt Bewegung beim Detox?

Detox - auch Bewegung ist wichtigWie wichtig ausreichende Bewegung für die Gesundheit des Körpers und das mentale Wohlbefinden ist, ist heutzutage hinlänglich bekannt. Bewegung wirkt sich zudem auch auf verschiedene Weise förderlich auf die entgiftenden Prozesse des Körpers aus:

Durch körperliche Aktivität wird die Blutzirkulation verbessert, was sich wiederum positiv die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung von Gewebe und Organen auswirkt. Eine verbesserte Durchblutung unterstützt die Entgiftung auch, weil sie den Transport von Giftstoffen zu den Filtrations- und Ausscheidungsorganen (Leber, Nieren) möglich macht.

Der Körper wird durch die Bewegung erwärmt, was zu einer Ankurbelung der Schweißproduktion führt. Beim Schwitzen handelt es sich um einen natürlichen Entgiftungsprozess, da durch Schwitzen einige Schadsubstanzen wie z. B. Schwermetalle über die Haut ausgeschieden werden.

Die mit der körperlichen Aktivität verbundene tiefere Atmung, verbessert den Gasaustausch in der Lunge und unterstützt so die Eliminierung von Kohlendioxid sowie die Ausscheidung von Stoffwechselabfallprodukten.

Im Zuge der körperlichen Ertüchtigung wird das Lymphsystem, welches von großer Bedeutung für die Entfernung von Toxinen und Abfallprodukten im Körper ist, stimuliert, wodurch aus den Zellen ausgetretene Substanzen vermehrt abtransportiert und zu den Ausscheidungsorganen geleitet werden.

Bewegung kann sich außerdem förderlich auf die Verdauung und Darmaktivität auswirken. Eine gute Verdauung leistet einen Beitrag zur besseren Nährstoffaufnahme des Körpers sowie zur effektiveren Ausscheidung von Abfallprodukten.

Körperliche Aktivitäten können sich auch regulierend auf die Hormonproduktion – insbesondere auf die von Stresshormonen wie Cortisol – auswirken. Ein ausgeglichenes Hormonsystem wiederum leistet einen wichtigen Beitrag für die Aufrechterhaltung gesunder Entgiftungsprozesse des Körpers.

Wichtig ist, dass man sich regelmäßig und moderat bewegt, auf eine ausgewogene Ernährung sowie auf ausreichend Schlaf achtet. Man sollte es insgesamt mit den körperlichen Aktivitäten nicht übertreiben, weil dieses kontraproduktiv für die Gesundheit sein kann.

Entspannungstechniken wie Yoga, Qigong oder Tai-Chi eignen sich ebenfalls sehr gut, um die körpereigenen Entgiftungsprozesse zu unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.


Worauf kommt es bei der Schlafumgebung in Bezug auf Detox an?

Damit man während der Nacht nicht unnötig schädlichen Substanzen ausgesetzt ist, sollte man darauf achten, seine Schlafumgebung möglichst gesund bzw. das Schlafzimmer möglichst schadstoffarm zu gestalten und einzurichten.

Tipps für eine gesunde Schlafumgebung

Natürliche Materialien

Wahl von Bettwäsche, Matratzenbezügen und Schlafkleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Bambus, um den Kontakt mit schädlichen Chemikalien zu minimieren.

Lesen Sie hierzu auch:
Besser schlafen durch natürliche Materialien

Chemikalienfreie Matratzen und Bettwaren

Entscheidung für Matratzen, die als „öko“ oder „bio“ zertifiziert sind, um sicherzustellen, dass keine schädlichen Chemikalien enthalten sind.

Verzicht auch auf Kissen und Bettdecken mit synthetischen Füllmaterialien.

Luftqualität

Sicherstellung einer guten Belüftung im Schlafzimmer, damit frische Luft zirkuliert.

Bei Bedarf Einsatz von Luftreinigern, um Allergene und Schadstoffe zu reduzieren.

Lesen Sie hierzu auch:
Wie lüfte ich mein Schlafzimmer richtig? Tipps & Tricks

Vermeidung von Schadstoffquellen

Minimieren von Schadstoffquellen im Schlafzimmer.

Einsatz von umweltfreundlichen Farben und Lacken bei der Raum- und Möbelgestaltung.

Nicht im Schlafzimmer rauchen.

Schadstoffarme Möbel

Wahl von Möbeln, die formaldehydfrei sind und keine schädlichen Ausdünstungen abgeben.

Holzmöbel sollten nach Möglichkeit aus nachhaltigen, umweltfreundlichen Quellen stammen.

Niedrige Elektrosmog-Exposition

Platzierung von elektronischen Geräten, wie Computer, Handys und Wecker, möglichst weit vom Bett entfernt.

Reduzierung der Anzahl an elektronischen Geräten im Schlafzimmer, um die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern zu minimieren.

Lesen Sie hierzu auch:
Wie vermeide ich Elektrosmog und Strahlung im Schlafzimmer?

Natürliche Reinigungsmittel

Einsatz von natürlichen Reinigungsmitteln zum Putzen des Schlafzimmers bzw. zum Reinigen der Schlafumgebung. Durch Chemikalien in herkömmlichen Reinigungsmitteln können Allergien oder Unverträglichkeiten auftreten.

Vermeidung von Schimmel

Schlafzimmer „trocken“ halten, um Schimmelbildung zu vorzubeugen. Gut belüftete Räume und die Verwendung von Luftentfeuchtern können dabei helfen.

Lesen Sie hierzu auch:
Schimmel im Schlafzimmer – Woher kommt er und was kann ich tun?

Verdunklungsvorhänge

Verwendung von lichtundurchlässigen Vorhängen, Jalousien oder Rollläden, um sicherzustellen, dass das Schlafzimmer während der Nacht dunkel ist und die Schlafqualität nicht negativ durch Lichteinflüsse von draußen beeinträchtigt wird.

Natürliche Duftquellen

Verzicht auf künstliche Lufterfrischer, da diese häufig schädliche Chemikalien enthalten. Wer einen angenehmen Duft im Schlafraum bevorzugt, sollte natürliche Alternativen wie ätherische Öle verwenden.

Lesen Sie hierzu auch:
Wie wirken Gerüche auf den Schlaf?


Lesen Sie hierzu auch:
Gesundes Schlafzimmer: Worauf sollte man bei der Einrichtung achten?


Was kann man tun, um den Schlaf detox-freundlich zu gestalten?

Wenn es darum geht, den Schlaf detox-freundlich zu gestalten, sollte man besonderes Augenmerk auf die Schlafumgebung (siehe hierzu auch den vorangegangenen Abschnitt dieses Artikels) und die Schlafgewohnheiten legen.

Schlaftipps für eine optimale Erholung, Regeneration und Entgiftung des Körpers:

Man sollte versuchen, einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus zu etablieren, indem man immer zur gleichen Zeit ins Bett geht bzw. aufsteht. So wird die innere Uhr des Körpers unterstützt und ein guter Schlaf gefördert.

Eine dunkle Schlafumgebung fördert die Produktion von Melatonin, einem Hormon, das den Schlaf reguliert und antioxidative Eigenschaften hat.

Verzicht auf die Nutzung von elektronischen Geräten wie Handys oder Tablets – mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen. Das Blaulicht, welches von den Bildschirmen dieser Geräte ausgeht, kann die Produktion von Melatonin beeinträchtigen und so das Einschlafen erschweren.

Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder sanftes Yoga sollten zur abendlichen Routine gehören, um Stress abzubauen und den Körper auf den Schlaf einzustimmen.


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Ein bequemes und gesundes Schlafumfeld mit einer geeigneten Matratze und Bettwaren schafft die besten Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf und eine gute Regeneration. Natürliche Materialien können dazu beitragen, Allergene und schädliche Chemikalien zu minimieren.

Vor dem Schlafengehen sollte man keine schweren Mahlzeiten (siehe hierzu auch: Wie das Essen den Schlaf beeinflusst – die richtige Ernährung für eine ruhige Nacht) zu sich nehmen. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt nicht nur die Gesundheit im Allgemeinen, sondern auch den Schlaf.

Man sollte sicherstellen, dass man gut hydratisiert sind, aber gleichzeitig eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme kurz vor dem Schlafengehen vermeiden, um nächtliches Aufwachen zu minimieren (siehe hierzu auch: Nykturie – nächtlicher Harndrang)

Man sollte für eine gute Belüftung und Luftqualität im Schlafzimmer sorgen. Frische Luft fördert den Gasaustausch und unterstützt den Entgiftungsprozess.

Auf eine angenehme Raumtemperatur im Schlafzimmer achten. Ein kühler Raum ist oft besser für einen erholsamen Schlaf. Die optimale Raumtemperatur liegt in diesem Zusammenhang zwischen 16 °C und 20 °C.

Wahl von natürlichen Schlafmitteln (siehe hierzu auch: Natürliche Schlafhelfer) wie z. B. beruhigenden Tees oder ätherischen Ölen, um das Einschlafen und Durchschlafen zu fördern.


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Judith Schober

Als Content Marketing Managerin betreut sie seit 2014 die Online-Redaktion des Shops Betten.at. Im Schlafmagazin veröffentlicht sie u. a. Beiträge rund um aktuelle Einrichtungstrends sowie Pflegetipps und Artikel zu Gesundheitsthemen.

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